A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 15. (1976)

PETERCSÁK Tivadar: Baromfitartás Filkeházán

246 PETERCSÁK TIVADAR GEFLÜGELHALTUNG IN FILKEHÁZA (Auszug) In früheren Studien hat der Verfasser schon die traditionelle bäuerliche Schweine-, Rind- und Pferdezucht bzw. -haltung in Filkeháza, dem kleinen Dorf im Hegyköz, Komitat Abaúj in Nordostungarn bearbeitet. (Jahrbücher XI, XII und XIII 1972—1974 des Herman Ottó Museums). In der vorliegenden Arbeit erläutert er die Geflügelhaltung in der Gemeinde vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zu unseren Tagen. Geflügel wurde von jeder Bauernfamilie gehalten, die Menge wurde von der Grösse der Wirtschaft, in erster Linie von der Anzahl der Getreidesorten bestimmt, eine Rolle spielte aber auch die Lage des Hofes und Gartens. Enten und Gänse wurden wegen der Federn besonders von den Familien mit Mädchen gehalten. Die gemästeten Gänse und Enten wurden zu grösseren Festen ver­zehrt. In den 50-er Jahren dieses Jahrhunderts änderte sich die wirtschaftliche Bedeutung der Geflügelhaltung. Früher wurden die Hühnchen und Hähnchen meistens für den Verkauf aufgezogen, auf den Markt getragen. Von diesen Einnahmen kleidete die Hausfrau ihre Familie ein. Für den eigenen Verbrauch wurde Geflügel nur zu festlichen Anlässen geschlachtet. Seit den 50-er Jahren verkaufen nur noch die Frauen Geflügel und Eier auf dem Markt, in deren Familie niemand in der Industrie arbeitet, und wo nur der Ertrag aus Acker­bau und Viehzucht die Geldquelle ist. Unter den Viehställen sind die Hühnerställe am primitivsten und aus schlechtestem Material. Hühner, Enten und Gänse wurden im allgemeinen in gemeinsamen Ställen, aber in besonderen Verschlagen, gehalten. Die ärm­sten Familien in Filkeháza hielten ihre Hühner in einer Öffnung in der Erd­bank unter der Traufe, im sog. „kurnyik", oder aber in einer mit Erde ver­schmierten Hühnersteige. Wo viel Geflügel gehalten wurde, wurden Hühner­ställe aus Holz gebaut. Die wohlhabenden Landwirte hielten die Hühner auf dem Boden über dem Schweinestall. Die Grundlage des Geflügelbestandes bildeten die an Ort und Stelle aus­gebrüteten Kücken. Die Arbeit schildert ausführlich die Vermehrung, Fütte­rung und Pflege des Geflügels. Krankes Geflügel wurde von den Frauen auf Grundlage lengjähriger Erfahrungen behandelt, irrationale Verfahren kamen auch vor. Hühner wurden vor allen Dingen wegen ihres Fleisches und wegen der Eier gehalten, auf dem Markt verkauft. Neuerdings werden sie auch von der Familie verzehrt, zu schmackhaften Gerichten zubereitet. Zur Osterzeit

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