A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 15. (1976)

BODÓ Sándor: Jelzett miskolci fazekasmunkák

187 GEZEICHNETE MISKOLCER TÖPFERARBEITEN (Auszug) Über die Merkmale der Töpfereizentralen im historischen Ungarn wissen wir verhältnismässig viel. Seit dem Mittelalter existieren in einigen Städten (z.B. Buda, Debrecen, Nagyvárad, Miskolc) solche Töpfereizentralen, von denen wir historische Angaben besitzen, das Charakteristische ihrer Arbeit hat die Forschung bischer nicht erschlossen. Hier publiziert der Verfasser ei­nige der Miskolcer Töpferarbeiten, die durch ihre Stempel, Aufschriften nach­weisbar als Miskolcer vezeichnet werden können. Mit Hilfe von Dokumenten der Miskolcer Töpferzunft — die im Miskol­cer Museum aufbewahrt werden — stellt der Verfasser fest, dass die Zunft Prüfungsstücke grossen Ausmasses als Bedingung für die Meisterprüfung der Gesellen stellte. Im 18. Jahrhundert mussten die Gesellen folgende Arbeiten zur Prüfung anfertigen : 1 riesigen Kochtopf (30 Halbe), Angster 1 Nachtopf, 1 Schale von 60 cm Breite und 1 Krug mit genau 1 Seidel Fassungsvermögen. Im 19. Jahrhundert wurden sowohl die Masse als auch die Anzahl der Prü­fungsstücke reduziert. Der Verfasser erläutert aus dem 18. Jahrhundert fünf, aus dem 19. Jahr­hundert sieben gezeichnete Töpferarbeiten (Meisterarbeiten und mit Doku­menten beglaubigte Stücke). Zwei grosse Töpfe zeigen, dass aus Ton, der in der Stadt gefunden wurde, feuerfeste Gefässe hergestellt wurden. Von den 7 Angstern hat einer nur eine innere Bleiglasur, bei zwei Krügen bildet die grüne Bleiglasur die Grundfarbe, zwei sind hellbraun und zwei weitere sind mit schwarzem Engobe und farb­loser Bleiglasur geschmückt. Die Ornamente der Stücke aus dem 18. Jahr­hundert und der Krüge von 1833 und 1842 wurden mit einem negativen Kli­schee geformt und auf die Wand der Gefässe gedruckt. Die Verzierung mit Feder und Pinsel erscheint auf dem Krug aus dem Jahre 1849. Zwei Prüfungsstücke aus dem Jahre 1882 nehmen einen besonderen Platz ein, sie stellen eine Töpfer- und eine Schuhmacher Werkstatt dar. Sie sind be­deutende Denkmäler der Entwicklungs- und Kleidungsgeschichte beider Ge­werbe. Bei der weiteren Erforschung der Miskolcer Töpferei muss — ausgehend von den charakteristischen Merkmalen der hier erläuterten Gefässe — der Kreis ausgedehnt werden auf die Flachgefässe, auf die bauchigen Gefässe und sogar auf die anderen Gruppen der Ofensetzerarbeiten. SÁNDOR BODO

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