A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 13-14. (1975)

TAKÁCS Béla: Református templomok török hímzései Észak-Magyarországon

TÜRKISCHE STICKEREIEN IN REFORMIERTEN KIRCHEN IN NORD UNGARN (Auszug) Der Aufsatz ist quasi eine Ergänzung zu Gertrud Palotays Buch: „Osma­nisch-türkische Elemente in der ungarischen Stickerei", erschienen 1940 in ungarischer und französischer Sprache. Die namhafte Textilexpertin hat dieses interessante kulturhistorische Thema in erster Linie auf Basis der in Ungarn erhaltenen Andenken bearbeitet. Sie stellte den Einfluss des türkischen Textil­handwerks auf die ungarische Stickerei fest. Die schönsten und sehr charakteristischen Stücke der ungarischen Sticke­rein aus dem 17.—18. Jahrhundert findet man is Komitat Borsod-Abaúj-Zemp­lén als Altarausrüstungen reformierter Kirchen. In diesen städtischen und dörflichen Kirchgemeinden wurden nicht nur die verschiedenen Decken und Tücher über Jahrhunderte aufbewahrt, sondern in alten Inventarien fand man auch viele Angaben über türkische Textilien. Diese Inventar-, richtiger Archiv­angaben hat Gertrud Palotay in ihrem erwähnten ausgezeichneten Werk nicht verwendet. Anhand der Inventarien konnte festgestellt werden, dass im heuti­gen Komitat Borsod-Abaúj-Zemplén in den Jahren 1665 bis 1806 in 59 refor­mierten Kirchen 95 Decken türkischer Herkunft oder mit türkischen Stickereien existierten. Diese grosse Zahl beweist, dass sich die türkischen Textilien in Nordungarn im 17—18. Jahrhundert grosser Beliebtheit erfreuten. Im ersten Teil unserer Arbeit registrieren wir — nach Gemeinden geord­net — jene Decken, die in den Inventaren ausgesprochen als „türkisch" be­zeichnet wurden. Eine andere Gruppe bilden die in den Inventaren als „bulya vászon" (,,bulya"-Leinen) registrierten Textilien. Der Ausdruck weist auf das Material und die Gewebeart hin. In einigen Fällen weist die längliche Form der Textilien auf die türkische Herkunft hin. Wir erwähnen in der Studie die „Kamelhaar"-decken, die mit spezieller Drucktechnik hergestellten türkischen Textilien, die auch unter den Ausrüs­tungen reformierter Kirchen vorkommen, weiterhin die einheimischen Decken und Tücher, die türkischen Einfluss aufweisen. Das Reformierte Museum zu Sárospatak hat diese Decken in den letzten Jahren in planmässiger Arbeit gesammelt und ausgestellt, darunter befinden sich 16, die in den schon erwähnten Inventarien aufgefürt sind. Weiterhin beschreiben wir die im Museum gesammelten Textilien, unerwähnt bleiben die Stücke, die Gertrud Palotay in ihrem Buch beschreibt. Besonders reich ist die Sammlung an sogenannten „Kavuk"-Decken, bei denen das Blumenmuster mit Seide auf das Webfach gestickt wurde. Von dieser Sorte besitzt das Museum

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