A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 13-14. (1975)

CSORBA Csaba: Tulajdonjegyek, mesterjegyek, polgári címerek a középkorban

EIGENTUMSZEICHEN, MEISTERZEICHEN UND BÜRGERWAPPEN IM MITTELALTER (Auszug) Die Forschung dieser Themenkreise verteilt sich zwischen Ethnographen, Historikern, Kunsthistorikern und Architekten. Auf ethnographischem Gebiet sind seit der Jahrhundertwende mehrere Bearbeitungsversuche und Mitteilun­gen, ja sogar eine Monographie (Gyula Sebestyén) zu verzeichnen. Neuerdings haben Ernő Tárkány—Szücs und Imre Grafik beachtenswerte Ergebnisse erreicht. Doch im ganzen genommen und verglichen mit anderen ethnographi­schen Zweigen und der internationalen Forschung ist die Erforschung dieser Themenkreise zurückgeblieben. Infolge des raschen Verfalls des Materials sind von neueren Sammlungen kaum noch Ergebnisse zu erwarten. An der Forschung der Meisterzeichen sind hauptsächlich Architekten und Kunsthisto­riker interessiert. Gegenstand ihrer Forschungen waren bis jetzt vorwiegend die Zeichen der Goldschmiede und Steinmetze. Die Zeichen anderer Handwer­ker wurden derart ausser Acht gelassen, dass die Meisterzeichen im Allgemeinbe­wusstsein mit denen der Goldschmiede und Steinmetze identifiziert wurden. Die ungarische wappen- und Siegelkunde nahm kaum Notiz von der Existenz der bürgerlichen Wappen, obgleich sie zahlreich im mittelalterlichen Material vertreten sind. Im Laufe unserer Sammelarbeit hat sich herausgestellt, dass die meisten Meisterzeichen ähnliche geometrische Formen aufweisen wie die Steinmetz-, Eigentums- und Familienzeichen. Es ist nötig, die Ergebnisse der verschiede­nen Foschungsrichtungen zu konfrontieren, um einen besseren Ausgangspunkt zu finden. Der anfangs ausschliesslich geometrische Charakter der Meister­und Kaufmannszeichen änderte sich mit der Zeit, und ab dem XVIII. Jahrhun­dert kommen sehr viel Monogramme und andere Formen vor. Dasselbe bezieht sich auf die Wappen. Unsere Zusammenfassung bezieht sich ha­uptsächlich auf die geometrischen Zeichen. Laut ethnographischer Fachliteratur waren die Eigentums- und Famili­enzeichen in ganz Europa verbreitet, waren im wesentlichen ähnlichen Charak­ters, eine zwangsläufige Folge der einfachen Zeichenform. Die Zeichen sind geometrisch, erst in den letzten drei Jahrhunderten haben sich die Monogramm-, Tier- und Pflanzenformen verbreitet. Die Zeichen des Bauerntums sind orien­talischer Herkunft, das beweist die finn-ugrische und türkische Volkskunde (tamga). Formell gleichen die Eigentumszeichen der „Runenschrift", doch ähnliche Formen haben verschiedene Inhalte. In Ungarn wurden hauptsäch­lich auf dem Gebiet der Tier-Brandmale Erfolge erzielt (bis heute konnten

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