A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 12. (1973)
DÉTSHY Mihály: Adalékok a sárospataki református kollégium történetéhez
62 DÉTSHY MIHÁLY Beiträge zur Geschichte des kalvinistischen Kollegiums von Sárospatak (Auszug) Als älteste Darstellung der alten Gebäude des nahezu 450 Jahre alten kalvinistischen Kollegiums von Sárospatak, die durch Neubauten des späten XVIII. und des XIX. Jhs. beseitigt wurden, galt bisher ein Situationsplan von 1819. Eine bisher unveröffentlichte Vermessungszeichnung vermutlich von 1765 gibt uns über den um mehr als fünfzig Jahre früheren Zustand des Kollegiums Auskunft. Der Grundriss stellt sämtliche Gebäude der Hochschule dar, die seit ihrer Gründung um die Mitte des XVI. Jhs. besonders während ihres Aufstiegs im XVII. und ihrer Wiederbelebung in der ersten Hälfte des XVIII. Jhs. errichtet wurden, und in 1819 zum Teil nicht mehr bestanden. Auf diese Weise bietet die Zeichnung ein charakteristisches Bild der berühmten und traditionenreichen Lehranstalt und eigenartigen Studentenrepublik. Auf dem mit Erläuterungen versehenen Situationsplan erblicken wir das älteste, aus einem mittelalterlichen Kloster oder an dessen Stelle entstandene, dreiteilige Gebäude mit Schlafräumen im oberen Geschoss, ein um 1626 errichtetes, zweigeschossiges Gebäude ebenfalls mit Studentenkammern und anschliessendem, damals einzigem, grossem Auditorium, worin auch eine Orgel stand, zwei weitere zweigeschossige Wohngebäude für die Studenten von 1751 und 1758, sowie ein Schulhaus mit sechs Klassenräumein und dem Bibliotheksaal von 1726, welche drei Bauten frühere aus dem XVII. Jh. ersetzten. In einer Gruppe stehen vierzehn kleinere, aus je einem Heizvorraum und ein oder zwei Studentenkammern bestehende Häuschen und weitere finden sich auch verstreut an anderen Stellen des Grundstücks. Um den westlichen Teil des Hofes reihen sich die zur Verköstigung der Studenten dienenden Wirtschaftsgebäude: Backstube, Küche, Weinkeller und Kelterhaus, Fleischbank, sowie Stallungen, Werkstätte und Tenne. Bemerkenswert ist der kleine botanische Garten des Professors der Naturgeschichte. Der Situationsplan wurde anlässlich einer 1759 begonnenen amtlichen Untersuchung verfertigt, die auf die Anklage der hiesigen Jesuiten wegen der Errichtung des zweigeschossigen Gebäudes mit zehn Studentenzimmern verordnet wurde. Bei dem Verfahren wurden Professoren und andere Personen hinsichtlich Entstehung, Geschichte, Personal und Tätigkeit der Schule verhört, Die im Archiv der Jesuiten erhalten gebliebenen Protokoille sind auf diese Weise wichtige Quellen zur Geschichte des Kollegiums und enthalten auch erläuternde Angaben zum Situationsplan. Leider sind die in den Zeugenaussagen enthaltenen historischen Daten lückenhaft und auch nicht immer authentisch. Doch können diese durch bisher unveröffentlichte Dokumente aus den Archiven der Gutsherrenfamiilien von Sárospatak, vor allem der Familie Rákóczi ergänzt werden. Daten über den Ausbau des Schule im XVI. Jh. sind bisher leider nicht bekannt. Doch konnte aus Urkunden festgestellt werden, dass