A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 12. (1973)
NAGY Géza: A karcsai parasztifjúság társasélete
A KARCSAI PARASZTIFJÜSÁG TÁRSASÉLETE 525 Das gesellschaftliche Leben der Bauemjugend von Karcsa 1900—1970 (Auszu g) In unseren Tagen treten grosse Änderungen in dem gesellschaftlichen und ökonomischen Lehen eines Dorfes auf. Diese Änderungen rühren und verändern in den Wurzeln auch das Verhältnis der Menschen, der Jugend zueinander auf. Deshalb machte ich es mir zur Aufgabe, die Änderungen im Leben der Jugend in den vergangenen 70 Jahren zu zeigen, und die Ereignisse, die diese Änderungen im Leben der Jugend hervorriefen zu verfolgen. Meine Wahl fiel auf das gesellschaftliche Leben der Jugend von Karcsa, da es einerseits mein Geburtsdorf ist, und ich hier lebte und lebe, anderseits ist Karcsa einer der ältesten Siedlungen im Bodrogköz und von den Gemeinden des Bodrogköz blieben hier die alten Gewohnheiten am längsten erhalten und hier war es möglich, das meiste Material zu sammeln. In meinem Aufsatz wird das Leben der Mädchen von der „erwachsenen Mädchen-Zeit" bis zur Hochzeit betrachtet. Ich gehe auf die Kleidung, das Benehmen, ihre Unterhaltung, die Herausbildung von Mädchengruppen und ihre Familienverhältnisse ein. Bei der Entwicklung von Gruppen gehe ich auf die Zusammenhaltung der Mädchengruppen, das Benehmen untereinander, die Spiele, die Spaziergänge, die in der Spinnstube verbrachte Zeit und darauf ein, wer in der Volksmeinung als „anständiges Mädchen" galt. Danach folgen die Burschen, ihr Leben, die Bedingungen des ,,Burschen-Werdenis", die Tracht der Burschen, ihre Ausrüstung, die Ausbildung der Burschengruppen und ihre Unterhaltungen. Im dritten Teil meines Aufsatzes beschäftige ich mich mit dem gesellschaftlichen Verkehr der Burschen und Mädchen, bzw. ihren Zusammenkünften, dem Hofmachen, dem Verkehr der Liebespaare, der Liebkosung und der Trennung. Nach Darlegung dieser Dinge untersuche ich die sittliche Meinung über die Jugend im Dorf. Weiterhin erwähne ich die Familienverhältnisse der Jugend, ihre Rechte und Pflichten in der Familie. Zum Schluss untersuche ich den Platz der Jugend in der Gesellschaft der Erwachsenen, ihre Teilnahme an der Arbeit zusammen mit den Erwachsenen, was für Gesellschaftsarbeiten dazu geeignet waren, ihren Platz bei den Familienfesten, ihre Recht bei diesen Anlässen. Ich denke, es war notwendig, das Verhältnis der Jugend zueinander zu überblicken, da die Situation der Jugend heutzutage vollkommen anders ist. So können wir das alte Leben mit dem neuen vergleichen, und nach dem Vergleich unser heutiges, leichteres und freieres Leben besser schätzen. Letzten Endes wollte ich imit meinem Aufsatz dies erreichen, und hoffe es zum grössten Teil auch zu erreicht haben. Wenn es mir gelungen ist, über das gesellschaftliche Leben und seinen Änderungen der Jugend meines Dorfes ein wahrheitstreues Bild zu schaffen, war meine Arbeit nicht fruchtlos. Géza Nagy