A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 12. (1973)
FOGARASSY László: Felvidéki guerillaharcok a Károlyi kormány idején
FELVIDÉKI GERILLAHARCOK A KÁROLYI-KORMÁNY IDEJÉN 249 Guerillakämpfe in Oberungarn zur Zeit der Károlyi-Regierung (Auszu g) Auf dem Gebiet der heutigen Slowakei fanden von Anfang November 1918 bis Mitte April 1919 zwischen den aus Mähren eingedrungenen Truppen des tschechoslowakischen Staates und den militärischen Verbänden der ungarischen Károlyi-Regierung regelrechte Kampfhandlungen statt. Zu jener Zeit war der offizielle Waffenstillstand schon in Kraft getreten. Über dieses Theima haben einige ungarische, mehrere tschechische und slowakische Autoren beachtenswerte, jedoch voreingenommene und nicht ganz irrtümerfreie Studien veröffentlicht. Demgegenüber versucht der Autor mit Hilfe von originalen Archivmaterials einen Beitrag zur Geschichte der ungarischen bürgerlichen Revolution zu liefern. (Über die Ereignisse an der rumänischen Demarkationslinie hat der Verfasser im Jahrbuch des Déri-Museums von Debrecen 1971 berichtet.) Nach dem Zerfall der Österreichisch-Ungarischen Monarchie begann in diesem Gebiet die Zeit des „bellum omnium contra omnes". Man muss die Guerillakämpfe der kleinen ungarischen und tschechischen Militärverbände unter diesem Aspekt betrachten, umso mehr, als die Prager Regierung laut des Militärkonventions von Belgrad tatsächlich nicht berechtigt war, ihre Truppen in das Gebiet der heutigen Slowakei zu schicken. Die Entente hat erst nach der diplomatischen Intervention den Entschluss, gefasst, dass die Károlyi-Regierung die slowakischen Gebiete räumen soll. Die genauen Grenzen wurden allerdings nicht festgelegt. Der tschechoslowakische Gesandte in Budapest, Hodza, und Bartha, der ungarische Kriegsmiinister, hatten eine Vereinbarung getroffen über die erste Demarkationslinie, die allerdings nur von kurzer Gültigkeitsdauer war, weil in der Entente-Note, die Oberstleutenant Vyx zu Weihnachten 1918 übergab, eine zweite, weiter im Süden liegende Demarkationslinie festgelegt wurde. Mihály Károlyi protestierte zwar, hat aber den EntenteBefehl ausgeführt. Daraufhin hat der italienische General Luigi Piccione, der Oberbefehlshaber der tschechoslowakischen Truppen, diese Demarkationslinie willkürlich überschritten und Balassagyarmat besetzt. Die ungarischen Truppen haben in den Kämpfen vom 29. Január 2, Februar 1919 Balassagyarmat zurückerorbert. Zur gleichen Zeit hat die tschechoslowakische Regierung mit Polen einen siebentägigen Kampf um den Besitz Tesin (Teschen) geführt und deshalb Truppen vom Gebiet des Ipoly-Flusses abgezogen. So hat die tschechoslowakische Kriegsführung selbst eine örtliche Vereinbarung vorgeschlagen, infolge deren im Gebiet zwischen Donau und Uzsok relativ Ruhe herrschte. Nach der Gründung der ungarischen Räteregierung kam es bei Ungvár zu örtlichen Kampfhandlungen. Die rumänische Offensive in der zweiten Hälfte April hat dem in der Paduaer Vereinbarung unterzeichneten und mit der Belgrader Konvention modifizierten Waffenstillstand ein Ende gesetzt. Aufflackernde Unruhen im besagten Gebiet, die stellenweise zu ausgedehnten Plünderungen und Judenpogromen ausarteten, wurden von