A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 12. (1973)
KILIÁN István: A XVII-XVIII. századi iskolai színjátszás Sárospatakon
A XVII—XVIII. SZÁZADI ISKOLAI SZÍNJÁTSZÁS SÁROSPATAKON 1 35 schon am Ende des 17. Jahrhunderts die liturgische Versus oder Rhithmus sehr oft in ungarischer Sprache gesprochen wurden. Gewöhnlich treten die Schüler auch an nicht kirchlichen Festen auf, so z. B. wurden Neujahr, der Fasching, machmal sogar der Mai mit einer Dramavorstellung gefeiert. Charakteristisch ist es, dass das obengennante Schulgesetz aus dem Jahre 1762 nicht nur das Betlehemspiei, sondern auch das Aufstellen von Maibäumen verbot. Von der wenigen profanen Themen gibt es erfahrungsgeimäss die meisten in den Jesuitenschulen. Ein unbekannter Autor prangert den geizigen, geldgierigen Menschen 1705 in ungarischer Sprache an. Die hemmungslose Geldgier konumt noch machmal in der Geschichte der Schule vor. Die geschichtlichen Dramenthemen, die z. B. in Eger oft vorkamen, gingen hier in Patak verloren. So wie bei den profanen Faschingsthemen die 60-er Jahre des 13. Jahrhunderts die Blüte bedeuteten, wurden die geschichtlichen Dramen auch in diesem Jahrzehnt vorgeführt. Die Sárospataker Schule hatte kein Theater, auch keinen Theatersaal. Die Bühne wurde immer von Fall zu Fall aufgebaut. Oft gab die Kirche dem Schauspiel ein zu Hause, wenn es ein sakrales Thema hatte. Die Schüler traten im Speisesaal der Lehrer, in der Burg, oftmals auf dem breiten, offenen aber überdachten Korridor des Gebäudes auf. In dem nach der Auflösung gemachten Inventar (1783) fanden wir eine Angabe, wonach die Schule auch über einige wenige Requisiten verfügt hat. Am 26. Februar 1767 wurde die Komödie „Ként kapáló" vorgeführt. Ihr Thema: Demeter Kénes glaubt zu wissen, dass in der Pusstaburg vor Jahrhundertein riesige Schätze versteckt wurden. Den Schatz bekommt aber nur derjenige, der auch die Burg besitzt. Demeter Kénes, die Interessen seiner Söhne nicht beachtend, kauft die Pusstaburg. Fitodi, Demeters lustiger Diener und Kálmán, Sohn von Demeter, bereiten dem wie besessen schatzsuchenden Vater eine List vor. Der listige Diener (Fitodi) legt Einsiedlerkieidung an und bringt seinen Herr und dessen ebenso geldgierigen, verängstigten Diener, Buxi, mehrmals in lächerliche Situationen. Endlich gelingt es Fitodi, Demeter Kénes und Buxi so zu betrügen, dass sie ihm die Schätze (Edelmetall, Kaufvertrag usw.) übergeben. Zum Schluss erreicht er es, dass Buxi anständig verprügelt, Demeter Kénes von dem Perfekt gefesselt wird. Der überlistete Herr nimmt sich danach vor, statt der Schätze seinen Sohn zu bevorzugen. Die indirekte Quelle der Komödie war vermutlich das im ganzen Europa bekannte Schatzmärchen. Zahlreiche Motive der Fabel sind in der rezensen Folklore zu erkennen. Die Literaturgeschichte hält in der Gyulafehérvárer Batthyány-Bibliothek eine den gleichen Titel tragende Komödie in Evidenz, deren Test vermutlich mit der genannten Komödie identisch ist. Aufgrund der in der Komödie erwähnten siebenbürgischen geographischen Namen und der nur in Siebenbürgen bekannten Dialekte, soll der Entstehungsort der Komödie in Siebenbürgen sein. Es ist möglich, dass sie in Kolozsvár entstanden ist, und zwar vermutlich in den 50—60-er Jahren des 18. Jahrhunderts.