A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 11. (1972)
BODÓ Sándor: Adatok a miskolci avasi templom kápolnáihoz
ANGABEN ZU DEN KAPELLEN DER MISKOLCER AVASKIRCHE (Auszug) In der zweiten Hälfte des XV. Jahrhunderts wurde auf dem Miskolcer Avasberg auf vorhandenen Grundmauern eine dreischiffige Kirche im spätgotischen Stil gebaut. Die Kirche hat einen fünfeckigen Chorumgang mit Kapellen, deren Probleme der Autor mit Hilfe historischer Daten und persönlichen Beobachtungen zu klären versucht. Nach bekannten Urkunden wurden die Kapellen an die Seite (ad latus) der Parochialkirche Skt. István gebaut. Laut L. Keszi-Kovács standen beide Kapellen an der Nordseite, worauf der Mauerrücksprung in der Wandflucht hinweist. Den Standort der Kapellen untersuchend gelangen wir zu der Feststellung, dass die südliche Schiffmauer wegen der tiefliegenden grossen Fenster nicht geeignet "war. Eine Ausnahme bildet der Platz vor dem Südeingang, dessen Bebauung, die Anlage des Kirchhofes, zwischen 1690 und 1792 angenommen wird. Es ist auch möglich, dass an dieser Stelle die gotische Mihály-Kapelle stand, das kann aber nicht bewiesen werden. Ebenfalls vorstellbar, dass die Kapelle im Innern der Kirche, im südlichen Turmstumpf stand. Wegen der grossen Öffnung auf der Schiffsseite war die Aufstellung eines Altars nach Osten hin nicht möglich, obwohl das hochliegende Rosenfenster hier einen ehemaligen Altar vermuten lässt. Dem widersprechen jedoch frühere Nachrichten von dem Anbau ,, . . . ad latus . . .", ausserdem sind weitere ehemalige Altare in der Kirche bekannt. In der spätgotischen Nordmauer gibt es keine grossen Masswerk-, sondern nur ein einziges Rosenfenster. Die Nordmauer ist ungefähr 35 m lang und. hat ausser dem westlichen Eckpfeiler fünf Strebepfeiler. Diese sind arhythmisch postiert, im Gegensatz zur Südmauer mit ihren sechs gleichmassig verteilten Pfeilern. Der Konstrukteur hat einen Strebepfeiler ausgeschaltet und die 16 m Entfernung zwischen dem 2. und 4. Pfeiler halbiert und so den einzigen Pfeiler in Abständen von je 8 m gebaut (siehe 1. Bild). Auf der Innenseite der Mauer sind die Halbsäulen in Abständen von je 5 m geblieben zur Unterstützung des Gewölbes. Daraus geht hervor, dass der Konstrukteur des spätgotischen Umbaus die Kapellen neben der Kirche von Anfang in die Komposition des ganzen Ensembles einbezogen hat. Ich halte deshalb die Annahme von L. Keszi-Kovács richtig, wonach die beiden Kapellen innerhalb eines Abstandes von 23 m auf der Nordseite neben einander standen.