A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 10. (1971)

HUSZTY Sándor: Herman Ottó folyóiratának második kötete 1878

28 HUSZTY SÁNDOR schrift die fremdsprachige informative „Rundschau" für das Ausland sein. Ottó Herman hatte sich — als die Zeitschrift 1877 endlich erscheinen konn­te — für den Titel „Természetrajzi Füzetek" (Naturhistorische Hefte) entschieden. Ein Teil der Rückständigen des ungarischen wissenschaftlichen Lebens beobachtete mit offensichtlicher Feindseiligkeit die Tätigkeit Ottó Hermans. Sie vermochten es durchzusetzen, dass einige namhafte Wissenschaftler seine Zeitschrift nicht unterstützten. Trotz dieser Feinseiligkeiten erschien — dank der wagemutigen wissenschaftsfreudigen jungen Forscher •— der erste Band der Zeitschrift, und fand — wie auch alle weiteren Nummern — im ganzen Land lebhaften Widerhall. Die vier Hefte des ersten Bandes und das ihm zur Verfügung stehende erste Jahr benützte Ottó Herman dazu, um die internationalen Beziehungen für seine Zeitschrift auszubauen. Es war erfreulich, wieviele Bibliotheken, Forschungsanstalten und Vereine der von ihm angebotenen Tauschaktion freudig zustimmten und ihm dann für seine Zeitschrift ihre Verlagswerke zustanden. Die Redaktion des zweiten Bandes im Jahre 1878 bereitete Ottó Herman viel mehr Sorge, denn es mussten noch alle jene Wissenschaftler und Forscher von Rang, die sich noch fernhielten, für seine Zeitschrift gewon­nen werden; aber auch die Sicherstellung der nötigen Geldmittel bereitete ihm Kopfzerbrechen, und noch wusste er nicht, wie die wissenschaftliche Welt des Auslands reagieren werde. Dennoch veröffentlichen er im zwei­ten Band seinen Artikel, in dem er sich scharf dagegen verwahrt, dass machthaberische Autorität die wissenschaftliche Forschung und Systema­tisierung in Fesseln schlage. Er verlangte, dass man die wissenschaftlichen Versuchsresultate auch dann frei heraussagen dürfen soll, wenn diese Wahrheiten gesellschaftliche Interessen verletzen. Seine Zeitschrift, die „Természetrajzi Füzetek" (Naturhistorische Hefte) hatte im Ausland einen Erfolg, der alle Erwartungen übertraf. Die „Revue des Sciences Naturelles" machte in ihrer Mai-Nummer alle Artikel des ersten Bandes bekannt. Ottó Herman war fest davon überzeugt, dass dies dem fremdsprachigen Resümee zu verdanken war. Die Tatsache aber, dass das französische Blatt die Bekanntmachung den Resümees der deut­schen und italienischen Fachzeitschriften eingeordnet hatte, trübte Ottó Hermans Freude über den Erfolg. Daraufhin ersuchte er Géza Horváth, den weltbekannten Hemipterologen, dass er die Schriftleitung der „Revue Hongroise" für das angesehene berichterstattende Blatt übernehmen möge. Aber nicht nur dies bezeugte die Würdigung der ungarischen Zeitschrift durch das Ausland und bestätigte das Ansehen, das sie jenseits der Lan­desgrenzen genoss, vielmehr die Tatsache, dass die Zahl der ausländischen Forscher und Wissenschaftler, die Ottó Herman Studien und Artikel zur Veröffentlichung sandten, immer grösser wurde. 1879 wurde Ottó Herman zum Landtagabgeordneten gewählt, deswe­gen gab er sein Amt im Ungarischen Nationalmuseum auf, aber seine Zeit­schrift „Naturhistorische Hefte" redigierte er weiter, und zwar noch

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