A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 10. (1971)

K. VÉGH Katalin : Szarmatakori leletek a miskolci Herman Ottó Múzeumban

102 K. VÉGH KATALIN 8—9) datiert das Bruchstück einer im ersten Drittel des 3. Jahrhunderts angefertigten Terra sigillata. Der in Muhi zutagegekommene zwiebelkopf­förmige Fibeltypus (Taf. VI, 6) war im 4. Jahrhundert in Pannonién allge­mein gebräuchlich. 23 Die in Tiszakeszi auf dem Gelände von Űjszöllő gesam­melten Funde (Taf. VIII, 2—11; Taf. IX, 1) datieren Terra sigillata-Bruch­stücke auf die erste Hälfte des 3. Jahrhunderts. Die auf dem Hügel Szó­dadomb ans Licht gekommenen unversehrt erhaltenen Gefässe und die Ge­fässscherben der zum Teil erschlossenen Siedlung (Taf. IX — XI) sind der Keramik der Gruppe von Kiszombor —Ernőháza verwandt. Die von den übrigen Fundstellen stammenden keramischen Streufunde gehören dem charakteristischen Denkmalgut der Sarmatenzeit an. Zeitlich kann diese Keramik der Gruppe von Kiszombor —Ernőháza angeschlossen werden, eine genauere Datierung ist nicht möglich. Obwohl es sich um zahlenmässig wenig Funde handelt, lässt eine nähere Betrachtung der Datierungen erkennen, dass die Tiefbene im süd­lichen Teil unseres Komitats seit der frühen bis zur späten Sarmaten­epoche bevölkert war. Die frühesten Funde, die die zwischen Mezőcsát und Tiszakeszi gelegene Sandgrube freigegeben hatte, gehören der I. Pe­riode der Sarmatenzeit an. Der kleine goldene Schmuckanhänger bestätigt die frühe, im 1. Jahrhundert u.Z. erfolgte Besetzung dieses Gebietes. In die IL Periode (180—270 u. Z.) — Gruppe Szentes — Nagyhegy — gehören der Zusammenfund aus dem Männergrab von Mezőcsát—Márkusdomb, die Perlen aus der Sandgrube von Mezőkövesd, die von Tiszakeszi stam­mende Sigillata-Schale vom Typus Drag. 33, die Funde von Tiszakeszi — Űjszőlő, und die Relikte, die sich im Gemeindeflur von Mezőkövesd fan­den. Der III. Periode (270—350 u. Z.) — Kiszombor —Ernőháza-Gruppe — ordnen wir die nicht genau datierbaren Streufunde von Tiszakeszi — Szódadomb und der anderen Fundstellen ein. Hierher gehört auch die von Muhi bekannte Zwiebelkopf-Fibel. Die geographische Lage der Fundorte macht deutlich, dass die Ver­breitung der sarmatenzeitlichen Funde im grossen und ganzen mit dem vom sogenannten Csörsz-árok (Csörsz-Graben) umgrenzten Gebiet überein­stimmt, 33 nur die Gemeinden Szomolya, Kacs, Nyékládháza, Hejőkeresztur, Hejőszalonta und Muhi liegen ausserhalb dieser Linie. Dieses — um 322 errichtete Schanzensystem umgab — wie es neuere Forschungen ermittelt haben — den Staat der Sarmaten. 3 ' In unserem Komitat bildeten das Bükk-Gebirge und der Sajó-Fluss die Grenze des von den Sarmaten besiedelten Gebietes. In dem nördlich vom Sarmatenreich gelegenen Gebiet verweisen Funde germanischer Prägung, die sich von dem Denkmalgut der Sarmaten stark unterscheiden — und deren Publikation noch bevorsteht —, auf keltische Weiterleben. Katalin K. Végh

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