A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 9. (1970)

KEMENCZEI Tibor: A Kyjatice kultúra Észak-Magyarországon

' 54 KEMENCZEI TIBOR angehörenden Depotfunde von Püspökhatvan [133], Ecseg [134], Nógrádmar­cal [135], Recsk [136], Gyöngyössolymos [137], Füzesabony [138], Zsujta [139], Keresztéte [140] dürften in der zweiten Hälfte der Hallstatt A Periode vergra­ben worden sein. In die Hallstatt В Periode gehören die Depotfunde von Ér­sekvadkert [141], Benczurfalva-Majőrhegy [142], Kacs [143], Borsodgeszt [144], Szendrőlád [145], Bükkaranyos II., Bükkszentlászló I— II., Szikszó [146], Agg­telek [147], Mezőkövesd I—II [148]. Bezeichnend für den letzten Abschnitt des Mettallgewerbes des Volkes der Kyjatice Kultur ist die Übernahme von Gegenständen präskythischer Prägung (z. B. der Depotfund von Szanda [149] und der 1967 in Fügöd erschlossene Depotfund). Der Weiterentwicklung des Metallgewerbes setzte das Erscheinen skythischer Volksgruppen ein Ende. Die Untersuchung der Nachlassenschaft des Volkes der Kyjatice Kul­tur — ihrer Keramik und des Metallgewerbes — ließ drei grundlegende Schichten erkennen. Es konnte ermittelt werden, daß sich das Volk der Ky­jatice Kultur aus der Verschmelzung von Volksgruppen der ortsansässigen Pilinyer-, der Slowakisch-Lausitzer und der westungarischen Urnenfelder Kultur herausgebildet hatte. In der Spätbronzezeit bewohnte das Volk der Piliny Kultur die Gebiete Nordungarns und der Südostslowakei. Zu Beginn der Hallstatt A Periode drang das Volk der slowakischen Lausitzer Kultur in ihren Siedlungsraum ein. Ein Teil der Pilinyer Bevölkerung wanderte südwärts ab, während der größere Teil in seinen Wohnstätten verblieb und sich mit den Eroberern vermischte. In dem gebirgigen Teil der Südostslowakei bildeten die Lau­sitzer-, in dem an die Große Ungarische Tiefebene grenzenden Teil Nord­ungarns die Pilinyer Volksgruppen die Mehrheit der Bevölkerung der Kyja­tice Kultur (z. B. Gräberfeld von Szajla). Gleichzeitig mit den von Nord nach Süd-Südwest, gerichteten Völker­bewegungen können wir in Nordungarn auch eine andersorientierte Wande­rung der Bevölkerung beobachten. Von jenseits der Theiß war das Volk der Gáva Kultur aufgebrochen, überschritt die Theiß und fiel in den nördlichen Teil der Tiefebene ein. Es besetzte auch das ostwärts vom Fluß Hernád ge­legene Siedlungsgebiet des Volkes der Piliny Kultur. In diesem Raum ist das massenhafte Weiterleben des Volkes der Piliny Kultur durch Funde nicht bestätigt. Das Volk der Gáva Kultur hatte nicht nur die Bevölkerung dieses Gebietes vertrieben, es wurde auch zu einem feindlichen Nachbarn des in der Berglandschaft hausenden Volkes der Kyjatice Kultur, das sei­nem weiteren Vordringen im Wege stand. In der Gebirgsgegend fanden sich nur einige für die Gáva Kultur bezeichnende Streufunde, die aber keines­falls die dortige Ansiedlung dieses Volkes oder seine Teilnahme an der Aus­gestaltung der Kyjatice Kultur bezeugen. Der dritte Partner, der an der Herausbildung der Kyjatice Kultur mit­beteiligt war, war eine Volksgruppe der westungarischen Urnenfelderkul­tur, die bereits zur Zeit der Piliny Kultur mit den in Nordungarn lebenden Volksgruppen in Beziehung stand. Dies ist außer der weschselseitigen Über­nahme der Bronzegegenstände [156] auch durch die Keramikfunde des Grä-

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