A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 9. (1970)

KEMENCZEI Tibor: A Kyjatice kultúra Észak-Magyarországon

A KYJATICE KULTÜRA ÉSZAK-MAGYARORSZÁGON 51 Das Bestattungsbrauchtum des Volkes der Kyjatice Kultur ist uns durch die Erschließung des Gräberfeldes von Szajla in Nordungarn bekannt. Hier konnten beinahe hundert Gräber freigelegt werden. Es waren dies ausnahms­los mit Steinen bedeckte Brandgräber. Darunter gab es einige, in denen der Leichenbrand mit Keramikscherben vermischt in der gebrannten, stark ruß­geschwärzten Erde verstreut vorgefunden wurde. Bestattungen dieser Art wurden in der Slowakei in den Gräberfeldern der Lausitzer- und der Válkul­tur beobachtet [44]. Weil im Siedlungsraum der Válkultur mit Ausnahme des Gräberfeldes von Hetény (Chotin) anderswo derartige Bestattungen nicht erschlossen wurden, auf dem Stammgebiet der Lausitzer Kultur [45] aber vorkommen, kann die Verbreitung dieser Bestattungsitte in Nordungarn mit dem Erscheinen der Lausitzer Volksgruppen erklärt werden. Auch die anderen Bestattungssitten, die im Gräberfeld von Szajla beo­bachtet werden konnten, sind für den Ritus der Brandbestattung bezeich­nend; die Steinüberdeckung der Gräber, die Urnen mit dem Leichenbrand waren mit einer Schüssel zugedeckt, neben den Urnen standen kleinere Ton­gefäße, es fanden sich auch Tierknochen und symbolische Gräber ohne Lei­chenbrand. In einigen von Volksgruppen der Kyjatice Kultur bewohnten Höhlen Oberungarns wurden einige Gräber erschlossen, deren Bestattungsritus von dem der allgemein üblichen Brandbestattungen abweicht. Mit der Frage der Totenbestattung in den südslowakischen Höhlen befaßte sich eingehend J. Barta. Die in der Höhle Majdo —Hrasko gefundenen, aus menschlichen Schä­delknochen angefertigten, wahrscheinlich kultischen Zwecken dienenden Mas­ken ließen vermuten, daß einige Höhlen Kultstätten gewesen sein dürften, und daß ein Teil der dort vorgefundenen Skelette von geopferten Menschen stammt, beziehungsweise, daß es sich um rituale Bestattungen handelt [48]. In Nordungarn hatte man bislang nur in der Baradla-Höhle von Aggte­lek Skelettbestattungen entdeckt. Jenő Nyáry ließ 1876 als erster im Gang, der zur Csonthaz-(Knochenhaus)-Höhle führt, mehrere Gräber erschlie­ßen [49]. In den 1920-er Jahren legte Ferenc Tompa in der Csontház-Höhle ein Skelett in gestreckter Rückenlage frei, daneben lag ein aus mehreren Ge­genständen bestehender Bronze-Hortfund [50]. Wahrscheinlich gehören diese Bestattungen in die Früheisenzeit. Die Keramik des Volkes der Kyjatice Kultur schöpfte ihren Formen- und Musterschatz aus drei verschienden Quellen. Der Töpferkunst der Urbevölke­rung — das , heißt des Volkes der Piliny Kultur — sind folgende Keramik­typen entlehnt: niedrige Urnen mit ausladendem Rand und horizontal gerieftem Hals (Taf. I, 1, 2, 15; Taf. XIV, 14; Taf. II. 10, 13; Taf. XIV. 3; Taf. VI. 5; Taf. VIII. 7—8, 10; Taf. XII. 5, 7—8, usw) [58—63]; zweihenkelige Urne mit kurzem geschweif­tem Hals (Taf. I. 3—4) [64]; zweihenkelige Urne, mit geradem Rand (Taf. I. 8; Taf. XVIII. 5) [65]; Schüsseln mit geradem oder ausladendem Rand, mit oder ohne Henkel (Taf. I. 10; Taf. II. 7, 8; Taf. XVI. 3—13, 15, 17. Taf. XVII. 1, usw.) [77]; Schüssel mit gezipfeltem Rand (Taf. XVII. 2) [80]; Schüssel mit eingezogenem Rand, mit und ohne Henkel (Taf. IL 11; Taf. III. 6; Taf. IV. 18; Taf. VIII. 9; Taf. XVI. 4; Taf. XVIII. 14—15; Taf. XXI. 12); zweihenkeli­4*

Next

/
Oldalképek
Tartalom