A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 6. (1966)

KEMENCZEI Tibor: Koravaskori bronz raktárleletek a miskolci múzeumban

78 KEMENCZEI TIBOR Querschnitt). Depotfunde, die in die Hallstatt В Periode datierbar sind: zwi­schen Ároktő und Tiszadorogma, Pacin, Hejőszalonta, Taktakenéz, Bodrog­keresztur. Die Mehrzahl der Funde stimmt mit den Bronzegegenstandstypen überein, die in der früheisenzeitlichen Bronzegewerbezentrale der Oberen Theissgegend hergestellt wurden: Kessel (Hejőszalonta, Taf. XVI, 2; Pacin, Taf. XVIII, 13); verschiedene Tüllenbeile westlicher und östlicher Herkunft (Pacin, Taf. XVII, 1—9, 11—14; Taktakenéz, Bodrogkeresztur) ; Hakensicheln (Bodrogkeresztur) ; Griffzungensicheln mit breitem, geripptem Blatt (Taf. XIII, 7); verzierte Armringe mit halbkreisförmigem Querschnitt (Taktakenéz, Hejő­szalonta, Taf. XII. 5); Sägeblätter (Pacin, Taf. XVIII, 1); Lappenbeile (Pacin, Taf. XVII, 10); Knopfsicheln (Pacin, Taf. XVII, 15—17). Die Schwerter vom Liptauer Typ (Taf. XII, 1, 7), Nadeln (Taf. XII, 2—3), die im Fund von Hejő­szalonta vorkommen, das Bruchstück der Bronzeschale vom Kirkendrup-Typ, die Posamenterie- und Schildfibel im Bronzefund von Bodrogkeresztur ge­langten wahrscheinlich über Nordungarn in das Gebiet der Gáva Kultur. Bei einem Vergleich der bronzenen Depotfunde, die in Oberungarn und im Verbreitungsgebiet der Gáva Kultur gehoben werden konnten, wird of­fenbar, dass neben dem Vorkommen von zahlreichen übereinstimmenden Bronzegegenständen westlicher Herkunft (Tüllenbeile, Sicheln, verzierte Arm­ringe mit halbkreisförmigem Querschnitt), auch Abweichungen beobachtet werden können, vor allem in Verbreitungsgebiet der Fibeln. Sie begegnen im Osten nur vereinzelt, in ganz niedriger Zahl, das wahrscheinlich auf die un­terschiedliche Tracht der andersartigen Bevölkerung zurückzuführen ist. Da­gegen treten in Nordungarn verschiedene Formen der Vollgriffschwerter in grösserer Zahl auf und auch Halsringe. Der starke Auftrieb des Bronzegewer­bes in der Früheisenzeit zeitigte im Karpatenbecken naturgemäss einen re­gen Warenaustausch der verschiedenen Metallgewerbezentren, das wiederum zu einem Verschwimmen der bodenständigen Eigenart führte. Dies bezieht sich vornehmlich auf das einstige Verbreitungsgebiet der Piliny-Kultur ; n Oberungarn. Während in der Zeit der Piliny-Kultur der oberungarische, sog. Bronzegewerbekreis vom Rimaszombat-Тур eine bestimmte, auch räumlich gut umgrenzbare, geschlossene Einheit mit bezeichnenden Bronzetypen bil­dete, hörte in der Früheisenzeit diese Einheitlichkeit im wesentlichen auf. In der Zeit der Kyjatice Kultur bildete sich in Oberungarn und der mittleren Slowakei ein Metallgewerbekreis aus, der die Bronzegegenstandstypen der Oberen Theissgegend und des westlichen Urnenfeldenkulturkreises herstellte, und sozusagen der Treffpunkt, das Absatzgebiet der beiden grossen Bronze­gewerbezentren wurde. Doch waren es bis zu einem gewissen Grade die wei­terlebenden Bronzegegenstandstypen der Piliny-Kultur, die dem Metallge­werbe die arteigene Prägung gaben. Die Bronzehortfunde, die in dem westlich der Theiss gelegenen Verbrei­tungsgebiet der Gáva Kultur, bzw. in Gegenden, für die Funde mit den Merk­malen der Gáva Kultur bezeichnend sind, zutagegekommen waren, stimmen im wesentlichen mit den uns bekannten früheisenzeitlichen Depotfunden der Oberen Theissgegend (Bodrogzsadány, Pacin,. Taktakenéz) überein. Die er­kennbaren Abweichungen (Bodrogkeresztur, Hejőszalonta);. sind dem kul­turellen Einfluss des benachbarten Oberungarn zuzuschreiben.

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