A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 5. (1965)

KOMÁROMY József: Herman Ottó levelei a miskolci múzeumban

116 KEMENCZEI TIBOR Im Hortfund I von Sajógömör fand sich ein ganz ähnlicher hohler Armrei­fen mit winkeligem Strichmuster (Taf. XXVII, 12). Hohlarmringe mit analoger Verzierung begegnen auch in jugoslawischen Hortfunden (Tamásfalva, Belgrad, Kostalec) 132 und in Westungarn (Kurd) 133 Ihre Beziehungen zu den im Gebiet der Pilinyer-Kultur zutage gekommenen Armringe ist unklar, es konnte nicht ermittelt werden, ob eine wechselseitige Beeinflussung bestanden hatte. In Hochland erschien die hohle Armbandform früher (Drevenik) als im Süden des Landes, wo die Form auf die HA Periode gesetzt werden kann, somit kann ihre Entstehung wohl kaum auf einen südlichen Einfluß zurückzuführen sein. Der entgegengesetzte Fall ist eher denkbar. Spätbronzezeitliche hohle Armringe sind uns auch aus Süddeutschland, 134 und aus Böhmen 135 bekannt. Doch halten wir Verkettungen zwischen diesen und den im Karpatenbecken geläufigen Formen für nicht wahrscheinlich, weil der Unter­schied zwischen den beiden Formen zu groß ist. Die Pilinyer-Kultur führte den hohlen Armring weiter fort, doch wurde die Verzierung in der Pilinyer-Kultur immer einfacher, bis schließlich Rippenverzi­erung und ein hervortretender Knoten der bezeichnende Zierat geworden waren (Benczurfalva). 136 Auch in der Gegend an der oberen Theiß begegneten diese Formen (Gégény), 137 wo sie auch in der Früheisenzeit angefertigt wurden (Velky Began). 138 Die Bronzegegenstände des Pilinyer Typs im westungarischen Fund von Simonfa 139 legen den Gedanken nahe, daß das dortige Erscheinen des hohlen Armringes auf den Einfluß der Pilinyer-Kultur erfolgt war. Das Metallgewerbe der Pilinyer-Kultur hatte auch die Bronzephaleren größeren Formats entwickelt (Borsodgeszt, Taf. IX, 2, 6; Benczurfalva II). Es gibt auch mit Goldblech belegte Stücke (Barcika, Taf. XVII, 17; Benczurfalva II und IV). A. Mozsolics hält das Belegen von Schmuckgegenständen mit Goldblech für eine Technik, die in der Spätbronzezeit aufkam. 140 Einer der kennzeichnendsten Bronzegegenstände der Pilinyer-Kultur ist das Diadem mit Spiralscheiben (Vácszentlászló, Istenmező). 141 Sándor Gallus ist der Ansicht, daß dieses Element aus dem Kaukasus nach Ungarn gekommen sei. Bei einem Vergleich des Diadems mit anderen charakteristischen Bronzetypen der Pilinyer-Kultur stellt es sich heraus, daß diese Diademform in Nordungarn entstan­den ist, noch dazu ohne fremden, d. h. östlichen Einfluß. Folgende Analogien mögen dies beweisen: Die Spiralscheiben der Diademe tragen in der Mitte die gleichen spitz­zulaufenden Bronzeblechscheiben wie wir sie bei den Spiralscheiben der Handschutz­und Armspiralen beobachtet hatten; auch die Ausschmückung der drei Bronzege­genstände ist die gleiche, nämlich die spitzwinkelig zusammenlaufenden Strich­bänder, ferner die Kerben längs der Spiralscheibenkanten. Demnach ist das Diadem ein bodenständiges Erzeugnis der Pilinyer Metallschmiedekunst. In Istenmező war es aus einem Skelettgrab geborden worden. 142 Dieser Fall verdient Beachtung, weil das Pilinyer Volk seine Toten einäscherte, und das einzige Skelettgrab mit dem Dia­dem offensichtlich den hohen Rang des Toten bestätigt, in dem wir zumindest einen Stammeshäuptling vermuten. Das Diadem war zweifelsohne ein Rangzeichen, und die gleiche Form und Zier der Spiralscheiben auf den Armspiralen und den Handschutz­spiralen läßt daran denken, daß auch diese Bronzegegenstände Rangbezeichnungen waren. Außer dem Skelettgrab von Istenmező enthielt auch der Hortfund von Vácszentlászló ein Diadem; Bruchstücke eines Diadems wurden in Hortfund von

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