A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 5. (1965)

BODGÁL Ferenc: A miskolci kovács-kerékgyártó céh

DIE SCHMIEDE- UND WAGNERINNUNG-ZUNFT VON MISKOLC In Miskolc gab es bereits im 16. Jahrhundert Handwerkerinnungen, doch vermehrte sich im 18—19. Jahrhundert ihre Zahl beträchtlich. Eines der ältesten Handwerke der Stadt war das Schmiedehandwerk, dessen Bestehen seit dem 16. Jahrhundert urkundlich belegt ist. Wann aber die Schmiedeinnung gegründet wurde, war uns bis jetzt nicht bekannt. Die verschiedenen archivalischen Denkmäler aber und ein Stempel aus dem Jahr 1719 belegen, daß die Schmiede der Stadt Miskolc bereits damals der Zunft angehörten. Um der Pfuscherei wirksam begegnen zu kön­nen, bitten im Jahre 1799 die Schmiede und Wagner von Miskolc die Zunftstatuten dieser beiden Innungen von Lőcse und leben und arbeiten nach diesen Vorschriften bis zu ihrer Trennung im Jare 1818. Im 18. Jahrhundert kommen mehrere Schmiede und Wagner aus der Zips zugewandert und lassen sich in Miskolc nieder. Deshalb sind auch die Zunftsatzungen deutschsprachig. Später wurden auch die Verordnungen des Statthaltereirates, die zünftigen Modifikationen den Zunftstatuten beigefügt. Der Autor der vorliegenden Studie beschränkt sich auf die Untersuchung des ortsüblichen Zunftwesens. Anhand der Zunftdokumente der beiden Zünfte und der Archivalien können auch die im Zunftwesen entstandenen Gegensätze gut ermittelt werden, beispiels­weise, daß die Zunftmeister alles erdenkliche versuchten, um die Aufnahme neuer Mitglieder zu hintertreiben. Im Jahre 1854 sahen sich die Schmiedegesellen gezwun­gen, wegen der langen Arbeitszeit zu streiken und es gelang ihnen auch sich kleinere Zugeständnisse zu erzwingen. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts beginnen die Schmiede und Wagner von Miskolc neben den bis dahin üblichen Arbeiten auch die Herstellung der viel anspruchsvolleren und ein viel höheres handwerkliches Können beanspruchenden Kutschen, so daß die Gesellen der umliegenden Städte und Dörfer mit Vorliebe nach Miskolc wandern, um ihre Kenntnisse zu bereichern. Die Hand­werksgesellen von Miskolc suchten gleichfalls in ihrer Wanderzeit die Handwerk­erinnungen der bedeutenden Städte des Landes auf, vornehmlich aber die Städte des Landes auf, vornehmlich aber die Städte Oberungarns (Kassa, Eperjes, Lőcse usw.). Seit Anfang des 19. Jahrhunderts gehören auch die im Umkreis von Miskolc arbeiten­den sog. „Landmeister" den Handwerkerinnungen von Miskolc an. Doch nehmen sie am Zunftleben nicht teil. Obwohl die Zahl der zünftigen Schmiede- und Wagner­meister im Vergleich zu den anderen Handwerkerinnungen von Miskolc nicht bedeu­tend ist, ist ihre Tätigkeit hinsichtlich der landwirtschaftlich tätigen Stadtbevölke­rung überaus wichtig, aber auch für die gesamte Handwerkerschaft, die städtischen Kaufleute und für alle jene, die die hier abgehaltenen, landweit berühmten Jahr­märkte aufsuchten. Seit Beginn des 18. Jahrhunderts fertigen die hiesigen Meister jene Spezialkarren an, sie sog. „Miskolcer Karren", mit denen der Wein befördert wird. Als 1872 das Zunftwesen aufgelassen wurde, taten sich die Innungen der Schmiede und Wagner zu einer Gewerbegenossenschaft zusammen. F. Bodgál

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