A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 5. (1965)

KOMÁROMY József: Herman Ottó levelei a miskolci múzeumban

132 KEMENCZEI TIBOR Hortfunden belegt (Armspirale, doppelarmige Axt, Handschutzspirale, hohler Arm­ring, trichterförmiger Anhänger). Unter den Bronzefunden der zweiten Pilinyer Phase begegnen neben den Bronzetypen der westlichen Urnenfeldergruppen am häufigsten Bronzegegenstände des Metallgewerbes der oberen Theißgegend und Siebenbürgens, die mittelbronzezeit­liche Überlieferungen weiterführten. Während der Spätbronzezeit blühten die Bron­zegewerbe der Pilinyer Kultur und der Gegenden jenseits der Theiß parallel neben­einander auf. Die Beeinflussung war wechselseitig und es kam zu einer derartigen Verschmelzung der Typen, daß es Bronzeformen gibt, bei denen die Herkunft kaum mehr ermittelt werden kann (Armringe mit Strichgruppenverzierung). Die Typen -dieses östlich der Theiß gelegenen Bronzegewerbes übernahm die Pilinyer Kultur •entweder unverändert (Nackenscheibenäxte des B 3 — B 4 Typs, die Axt von Felső­i>alog, die Schaftlochäxte, die verschiedenen Tüllenbeile, die Armringe mit Rippen­verzierung, Lanzenspitzen mit gerippter Tülle, Metallknöpfe, Ösennadeln mit schwul­stigem Hals, mit Dreiecken durchbrochene Wagenbeschläge, Trichteranhänger mit durchbrochener Verzierung) oder aber gestaltete sie um (die großen zusammengesetz­ten Anhänger, Dolche östlicher Prägung). Die Beziehungen waren nicht einseitig, denn einige charakteristische Bronzetypen der Pilinyer Kultur gelangten in Gebiete jenseits der Theiß, wo sie in manchen Fällen mit gewissen Abwandlungen hergestellt wurden (Handschutzspirale des Salgótarjáner Typs, die doppelarmige Axt, der trich­terförmige Anhänger, Absatzbeil, die Armspirale, der hohle Armring). Gemeinsam ist in beiden Metallgewerbekreisen der Spätbronzezeit die aus dem Norden über­nommene Spindelkopfnadel und der rippenverzierte Metallknopf. Auch aus südlichen Landteilen des Karpatenraumes — z. B. aus Nord­jugoslawien — sind uns Pilinyer Bronzetypen bekannt (doppelarmige Axt, Hand­schutzspirale, der große zusammengesetzte Anhänger, Spindelkopfnadel). Weil aber die Zusammenfunde, in denen diese Bronzetypen aufscheinen, jünger als die Rimaszombat-Hortfundgruppen sind, bezeugen sie keine unmittelbaren Beziehun­gen zu der Pilinyer Kultur; es handelt sich wahrscheinlich um die Nachlassenschaft von Volksgruppen, die anläßlich des Angriffes gegen die Pilinyer Kulturträger süd­wärts geflüchtet waren. Eine derartige Wanderung aus Nordungarn in südliche Gegenden hielten Merhart 328 und A. Mozsolics 329 für denkbar. Ein Teil der Bronzegegenstände, die die Rimaszombat-Hortfundgruppen ausmachen, waren schon in der zweiten Periode der Spätbronzezeit entwickelt, d. h. bekannt (R BC), während die Mehrzahl in der ersten Hälfte der Spätbronzezeit 3 in den Bereich der Pilinyer Kultur gelangte. Sie herrschen in den Hortfunden vor. Insgesamt sind uns nur einige Bronzegegenstände bekannt, die jünger sind, und gegen Ende der Spätbronzezeit 3 (HA X ) nach Oberungarn gelangten. Mit Hilfe dieser Funde kann der Ablauf der Pilinyer Kultur bestimmt, d. h. die Zeit ermittelt werden, da die Rimaszombat-Hortfunde vergraben wurden. Es kann keinesfalls behauptet werden, daß die Rimaszombat-Hortfunde alle um die gleiche Zeit in die Erde gelangten, weil es doch im Leben einer jeden Kultur Ereignisse gab, die zum Verbergen von gehorteten Gegenständen führen konnten. Wesentlich dabei ist nur, daß die einzelnen Gegenstände der Hortfunde des Rimaszombattyps Produkte eines einheitlichen, auch räumlich geschlossenen Metallgewerbes sind und alle jene Elemente enthalten, die während des Ablaufes der Kultur ausgestaltet oder übernommen worden sind.

Next

/
Oldalképek
Tartalom