A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 3. (1963)

BÓNA István: Tiszakeszi későbronzkori leletek

32 BÓNA ISTVÁN — Reinecke В. B/2), gehören die Gefässe 1—3 und die Bronzefunde 4—11 an. Dem zweiten, späteren Abschnitt der Egyeker Kultur (Spät BZ 2 — Reinecke В. C) angehörenden Funde sind die Gefässe 12—13 und der aus der Siedlung stammende und bereits früher veröffentlichte Schatzfund vom Koszider-Typ. ? Nur der kleinere Teil der besprochenen Funde stammt aus der zerstörten Siedlungsresten, wie z. B. Gefäss No. 12 und der Schatzfund. Die meisten Funde waren Urnengräberbeigaben. Die Bevölkerung des einst so grossen, Landwirtschaft treibenden Teil war so spärlich, dass sogar ihr Gräberfeld dort Platz fand. Die Tasse No. 1 ist die keramische Leitform der Egyeker Kultur (Taf. 1/2). Verfasser führt insgesamt 40 Fundorte dieses Leittyps aus den beiden Phasen der Kultur an. Es versteht sich von selbst, dass sich diese Aufzählung nicht auf das ganze Verbreitungsgebiet der Egyeker Kultur bezieht, von dem der Forschung viel mehr Fundorte bekannt sind. Die kleine Schüssel No. 3 (Taf. 1/3) mit Standring bewahrt sowohl in ihrer Form als auch in ihrer Verzierung Füzesabony er Überlieferungen, ist aber den­noch kennzeichnendes Egyeker Erzeugnis 14 der besprochen Epoche. Die Nadel No 5 gemahnt an den in der Frühbronzezeit und zu Beginn der Mittleren BZ in Südosteuropa so häufigen Cyprischen Nadeltyp (Taf. II/7). Obwohl sie in Ungarn seit dem Ende der Mittleren BZ 1 (Reinecke В. A) be­reits nicht mehr gebräuchlicher war, gelangte sie von hier zu den Völkern der Frühbronzezeit Mitteleuropas, wo sie sich weiterentwickelte und unmittelbar in den Besitz der Hügelgräberkultur 19 gelangte. Das Volk der Hügelgräber­kultur verbreitete (ebenso wie später die Velatice-Vál-Gruppe) solche Typen, die im mittleren Donauraum bereits seit langem nicht mehr gebräuchlich wa­ren (um nur die glatten Ösenhalsringe, verschiedene Nadelformen, usf. zu er­wähnen), von neuem. Dasselbe bezieht sich auch Nadel No 6. (Taf. HI/1.) Die ursprünglich Ruderkopfnadel mit dem tordierten Schaft ist in der Egyeker Kultur ein Erbe der Füzesabonyer Gruppe. (Taf. III/6.) Die herzförmigen Anhänger No 8—9 sind in der Spätbronzezeit in den Gräberfeldern der Hügelgräber- und Egyeker Völker allgemein verbreitet. (Taf. HI/2— 5.) Die für die Hügelgräberkultur kennzeichnenden Armreifen sind im Gebiet der Egyeker Kultur als Handelsware zu betrachten. (Taf. III/7 —8, IV/6.) Das sind jene spätbronzezeitlichen Egyeker Funde, die den Hintergrund des für diese Kultur kennzeichnenden Schatzfunde von Tiszakeszi bilden. Der Bronzedolch von Tiszakeszi Der 36,2 cm lange, aus einem Stück gegossene Bronzedolch kam ebenfalls am Szódadomb in Tiszakeszi zum Vorschein. (Taf. V/1 —2.) Doch gehört er kei­nesfalls der oben besprochenen Egyeker Kultur und ihrem Fundbestand, aus dem uns bisher kein Vollgriffdolch bekannt war, an. Auch typologisch gehört dieser Dolch einer späteren Zeit an. Paralellen kenn wir aus Mátészalka* 0 (Taf. V/4), aus dem Bronzeschatz von Látókép bei Debrecen 31 (Abb. 1, 2) und einen ferneren Anklang aus dem Schatz von Berkesz-Csonkásdűlő (Taf. V/3). Die beiden letzgenannten Schätze waren in der — in neuerer Zeit festgestellten, sogenannten Übergangsperiode, 5 !

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