A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 3. (1963)

NAGY Dezső: Az izsófalvi „őrdöngős bányász” (Adatok a folklorizáció kérdéséhez

AZ IZSÓFALVI „ÖRDÖNGÖS BÄNYÄSZ" 149 gewerblichen Milieu. Die mit der Person des Bergmannes im Zusammenhang stehenden Geschehnisse sind eigentlich Wandersagen, folkloristische Wander­elemente, an die sowohl der Held, dem sie angedichtet werden, als auch die daran Mitbeteiligten fest glauben. In einem Umkreis von etwa 50 km sprechen sich die Taten des Bergmannes herum und die Leute suchen ihn mit den un­terschiedlichsten Anliegen auf, die er aber naturgemäss, da er doch nicht „hexen" kann, ablehnt. Die sich aus dem Gesagten ergebende Frage, ob es sich in diesem Fall nicht um eine ungebildete, rückständige Bevölkerungsgruppe handelt, die sich diese „Hexereien" einredet, kann nur mit einem entschiedenen NEIN beant­wortet werden. Hier handelt es sich um etwas anderes: u. zw. um die schöp­ferische Kraft und dichterische Freude einer, von der Umwelt gewissermassen abgeschlossen lebenden Gemeinschaft, die aus kleinen, wahren Geschehnissen bunte Sagen erstehen lässt, sie an eine lebende Person anknüpfend. Trotz Zivilisation und technischem Fortschritt findet diese Gemeinschaft an derartigen Erzählungen, deren Elemente sie auf die mannigfaltigste Art variiert, Gefallen, ja noch mehr: beasprucht sie sogar. Das hier Gesagte erweist, dass die Fähigkeit, Überlieferungen zu schaffen und sie zu bewahren — Eigenschaften, die wir bis nun nur bei dem Bauerntum vorausgesetzt hatten — auch bei der in der Industrie betätigten Landbevölke­rung vorhanden ist. Dort, wo diese beiden Lebensformen neben einander fort­bestehen — wie es hier der Fall ist — ist die Wechselwirkung derselben unbe­streitbar. Es ist zu hoffen, dass eine weitere, ergebnisreiche Sammlung der in Dichtung und Brauch erhaltenen Volksüberlieferungen zur Lösung von derzeit noch ungeklärten Fragen beitragen wird. DEZSŐ NAGY

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