A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 3. (1963)

BANNER János: Herman Ottó helye a magyar őskőkorkutatás történetében

HERMAN OTTÓ HELYE A MAGYAR ÖSKÖKORKUTATÁSBAN ]3 OTTÓ HERMAN, DER ERSTE FORSCHER DES UNGARISCHEN PALÄOLITHIKUMS An den festlichen Gedenkfeiern, mit denen die Freunde der Naturwissen­schaften dem Andenken Ottó Hermans huldigten, möchten auch die ungari­schen Archäologen aufrichtigen Anteil nehmen, Von den wissenschaftlichen Grundlagen des ungarischen Paläolithikums kann erst seit der geologischen Aufnahme der Umgegend von Miskolc im Jahre 1906 die Rede sein. Obwohl sie nicht restlos den Erweis erbrachte, dass die 1893 von Ottó Herman veröffentlichten Funde aus einer ursprünglich diluvialen Schichte zum Vorschein gekommen waren, wurde sie zum Anlass von For­schungen, die allen wissenschaftlichen Ansprüchen gerecht wurden, und deren Ergebnisse die Bestätigung erbrachten, dass das Leben auch in Ungarn im Quartär begonnen hatte. Doch reichen die Anfänge der ungarischen Fachliteratur weit über die er­wähnte Zeit zurück. Vor allem sei die Abhandlung von Ferenc Kiss aus dem Jahre 1838 er­wähnt, die zum ersten Mal in Ungarn die Frage des Paläolithikums aufwirft. Als Widerhall der ausländischen Fachliteratur erschien eine Rezension von József Szabó, in der er die Arbeit Litres bekannt machte, und die in der „Buda­pesti Szemle" erschien und auch in den „Mathematikai és Természettudományi Közlemények" veröffentlicht wurde. Als Szabós Artikel erschien, waren die seither bereits oft erwähnten paläolithischen Funde von Moravány im Tal des Waag der Wiener Geologischen Gesellschaft bereits bekannt. Auch Fl. Romer wusste zwei Jahre später, als sein „Műrégészeti Kalauz" erschien, noch nichts von diesen Funden. Diese Funde wurden zuerst von Ar­nold Ipolyi erwähnt. Ottó Herman waj es, der als erster den richtigen Weg unter harten Kämp­fen, leidenschaftlichen und andauernden Diskussionen betrat. Anlass zu diesen Debatten boten die bei nicht fachmännischen Grabungen im Keller des Bársony-Hauses in Miskolc zum Vorschein gekommenen Funde. Im Zusammenhang mit den Faustbeilen aus Feuerstein tat Ottó Herman — Wiederspruch nicht duldend — folgenden Ausspruch: „Für die Vergangenheit Ungarns müsste ich in diesen Steinen einen epochalen vorgeschichtlichen Fund erkennen." In der Folge macht Verfasser die Einzelheiten der Debatte bekannt. Im Jahre 1906 begannen die Forschungen. Die Ergebnisse von Ottokár Kadic, Jenő Hillebrand, Tivadar Kormos und Márton Roska zeitigten eine Unmenge von Problemen, doch blieben deren genug auch für die jüngere Generation, wie László Vértes, Miklós Gábori und Veronika G. Csánk übrig. Ohne der Ausdauer und dem zähen Kampf Ottó Hermans hätte diese Arbeit viel schwerer ihren Anfang genommen und hätte erst viel später zu jenen Ergebnissen geführt, die auch die internationale wissenschaftliche For­schung anerkennt. JÁNOS BANNER

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