A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 2. (1958)

CSALLÁNY Dezső: Hamvasztásos és csontvázas hun temetkezések a Felső-Tisza vidékén

94 CSALLÁNY DEZSŐ unterrichtet. Die Parallelen der Totenbestattung in sitzender Stellung finden wir bei den Sarmaten. Der kennzeichnende Typ der Ohrgehänge, die Verarbeitung von Gold und Silber führt uns einem wichtigen Leitfaden gleich bis zu den Hunnengräbern in der Sowjetunion und den Kurganen hin. In dieser Beziehung sind die hun­nischen Kurganengräber im Komitat Szabolcs, denen bis jetzt keine besondere Beachtung geschenkt wurde, äusserst wichtig. In beträchtlicher Tiefe liegt das Skelett A), in höheren Schichten darüber ein anderes, vielleicht das eines Opfers? B), oder aber ein Brandgrab mit dem besprochenen Ohrgehäng-Typ, oder aber mit dem üblichen hunnischen Inventar. In Buj-Feketehalom wurde ein silbernes Ohrgehäng-Paar geborgen (Taf. I, 21—23); In Gáva-Katóhálom ein zweihenkeliges Tongefäss (Taf. II, 7) und ein Schwert mit Ringknauf (Taf. II, 8, 8/a, 8/b). In Tiszaeszlár-Potyhalom kam ein gerilltes Bronzohrgehänge zutage (Taf. I, 5) und eine Goldperle. Nach den gleichen Bestattungsriten fanden fol­gende Beerdigungen statt: Orosz-Nyírjes; Névtelenhalom; in Bashalom-Nagy­bashalom; Császárszállás; Névtelenhalom; Nagykálló-Nagykorján, U; S; F. Perlen, Anhänger und Glöckchen sind kennzeichnende Begleitbeigaben hun­nischer Funde. Auf die Beziehungen der runden Metallspiegel mit der gerippten Rückseite lenkte Werner die Aufmerksamkeit, als auf einen Gegenstandtyp, der durch die Hunnen von Ost nach Westen bis zu uns Verbreitung fand. Wir finden die­sen Spiegel ausser in Palkonya, Nyíregyháza auch in Tiszalök, Mád, Balsa, Zal­kod, Székely, Nagyvárad, Kiskunfélegyháza, Mezőkászony, Léva, Kassa, usw. Die Spiegel und die begleitenden Fibeln, in den meisten Fällen aus Silberblech hergestellt, geben der ganzen Gruppe ein einheitlich „gotisches" Gepräge. Chronologisch gehören Spiegel und Schmuckgegenstände dem 5. Jhdt an, aber vom ethnischen Blickpunkt betrachtet und mit Inanbetrachtnahme ihrer Verbreitung müssen sie als den Hunnen zugehörig betrachtet werden. In Sza­bolcs fehlen die aus dem 6. Jhdt stammenden Gepidenfunde vollständig, somit ist auch das aus dem 5. Jhdt stammende Fundgut germanischer Prägung nicht gepidische Nachlassenschaft. Ihren Platz nehmen Sarmaten und die sie über­siedelnden Hunnen ein. Gotische Völker können nicht beachtet werden. Im Rahmen dieser Abhandlung ist die systematische Aufarbeitung der weitverzweigten Beziehungen hunnischen Fundgutes nicht möglich, hier kann nur auf die in Erscheinung tretende Gesetzmässigkeit hingewiesen werden. Die Schnallen zeigen hunnenzeitliche Eigenart. Die Gefässe sind hunnen­zeitliche Krüge und weisen sarmatische Beziehungen auf. Kennzeichnend für die Krüge ist das Bestreben nach grösserer Bauchung. Die hunnenzeitlichen Brand- und Skelettgräber in den Gebieten am oberen Lauf der Theiss vermehren unser archäologisches Wissen in Bezug auf die erste Hälfte des 5. Jhdts mit wertvollen rituellen und sachlichen Kenntnissen, beson­ders da durch die Ohrgehänge die Beziehungen der Kurganen-Bestattung eine Klarstellung erfuhr. Auf der Ebene der Spiegel, des Schmuckes und der Gefässe aber sind wir der Lösung des Problems der Funde mit „gotischem Gepräge" näher gekommen. Auf Grund der siedlungsgeschichtlichen und archäologischen Material­sammlung müssen wir nicht nur die sich anschliessende Gruppe der Brandgrä-

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