A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 1. (1957)

MARJALAKI KISS Lajos: A miskolci főutca topográfiája

128 MARJALAKI KISS LAJOS DIE TOPOGRAPHIE DER HAUPTSTRASSE VON MISKOLC Die Gestalltung der heutigen Hauptstrasse von Miskolc (heute Széchenyi Strasse genannt), wurde vor 600 Jahren 'begonnen. Von dieser Zeit an bis zu den heutigen Tagen ist die die Hauptistrasse und zugleich der Mittelpunkt der Stadt. Laut des Baugrundgesetzes v. d. Jahre 1351 des Ludwig des ersten wurden die Hausgründe hier zu verteilen begonnen. Von dem heutigen Rathausplatz an nach Osten bogen­artig vorwärtskommend erreichte sie die heutige Ady-Brüoke bis zu der Mitte des 18. Jahrhunderts. Diese Hauptstrasse diente zu jeder Zeit auch als Marktplatz, ungefähr bis zum Jahre 1880. Die Teile der Strasse waren: „der obere Markt" und „der untere Markt 1 ' das untere Ende. In den 15. und 16. Jahrhunderten lag der „derék piac", der grosse Markt, d. h. der Hauptmankt in der Mitte der Strasse. Nach d. J. 1870 wurde sie amtlich Széchenyi Strasse genannt. Während langer Zeiten waren Bauernhöfe auf allen Baugründen der Haupt­strasse, in denen Fronbauern wohnten. Von dem 15. Jahrhundert an begannen Hand­werker, dann ein wenig später Kaufleute und von ihren Landgütern in die Stadt übersiedelnde Adeligen die Bauern an die Rande der Stadt hinauszudrängen. Zur Zeit der Ackerbauern waren es keine sich aneinander schliessenden Häuserreihen zu finden, sondern es war ein langer, weiter Toreingang neben dem allein stehenden Wohngebäude freigelassen. In dem hinteren Teil lagen die Kammern, die Ställe, die Tenne, die Schober, die Schuppen, und dazu schloss sich ein Pflaumengarten, der sich gewöhnlich bis zum Bachbett der Szinva oder der Pecze ausdehnte. Das Gebiet eines alten Bauerngutes erstreckte sich bis zum *Д Joch (320—340 Quadratklafter), und je vier Nachbarngründe bildeten einen „Band", einen Verband, d. h. eine Grundgruppe. Diese standen miteinander in einer engen, untrennbaren Verbindung bis zum J. 1702. Nach diesem Jahre würden sie allensteiihende, selbstän­dige Wirtschaften, da ihre der Grundgruppe gebührenden Bezüge in Ackerfeld und in Wiese ihnen bis dorthin in einem Strich des Landes gegeben wurden. Das regel­mässige Grundstück wurde örtlich „Fundus" gennant, und zu einem Fundus bekam man 6—7 Joch Ackerfeld und eine Wiese von 6 Mahden. Die letzten Verbände der alten Kollektivwirtschaften wurden in dem 18. Jahrhundert aufgelöst. -Das ländliche Aussehen der Hauptstrasse wurde sich zu einem Städtischen nach 1700 sehr schnell umgestaltet. Die Gebäude schlössen sich aneinander auf den bei­den Seiten, und dazwischen erhoben sich nacheinander neue Stockwerkbauten. Die Karteskizzen stellen den Zustand in dem Jahre 1817 dar. Es ist sehr charakteristisch für die Hauptstrasse die vielen engen Winkelgäss­chen. Diese sind so entstanden, dass man auf den langen Wirtschaftshöfen Häuser zu bauen begann. Mit der Zeit bekamen diese, als zerstückelte und zerkleinerte Parzellen, schneidende, separierende Zäune, und der Einfahrtsteil des Grundrandes wurde zu einem engen Gässchen mit einem einzigen Eingang, also oft zu einem engen Sackgasse umgestaltet. Auf der Hauptstrasse sind Häuser gegenwärtig unter Nummern 1—121 und 2—96 zu finden.

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