Paládi-Kovács Attila: A Barkóság és népe (Borsodi Kismonográfiák 15. Miskolc, 1982)

In der zweiten Hälfte des 19. Jh. trat anstelle der Holzbautechnik allmählich die Lehmwand, während wohlhabende Bauern ihre Häuser aus Stein und Ziegel zu bauen begannen. Eine neue Heizordnung wurde einge­führt, es erschien der Rauchfang und entstand die Küche. In den 1880er Jahren erschienen bereits Häuser mit Laubengang (Abb. 42), Arkaden und Giebel mit Mörtelputz (Abb. 43). Auch die Wohneninrichtung veränderte sich, die gezimmerten Truhen wurden durch Tischlerwaren ersetzt. Zur Beleuchtung benützte man bis Ende des 19. Jh. Spanholz, Öllampen und Talgkerzen; die Elektrifizierung erfolgte in den Jahren 1920—1940, in einigen Ortschaften erst nach 1950. In den Wirtschaftsgebäuden sind bis heute viele traditionelle Elemente der Baukultur erhalten geblieben. In dieser Beziehung sind die Scheunen am wichtigsten, die zur Lagerung und zum Drusch des Getreides dienten (Abb. 44-47). 6. Für die nordungarische Ernährungskultur sind die verschiedenen saueren, mit Milch oder Rahm angerührten Suppen bezeichnend. Im Barkó­Gebiet wurden die von der Kirche verordneten Fasten streng eingehalten. Während der Fastenzeit wurde der Brei mit saurem Kleiensaft (ung. kiszí) gekocht. Auch heute wird die herkömmliche Speiseordnung eingehalten: am Montag, Mittwoch und Freitag gibt es Mehlspeise, am Dienstag, Donnerstag, Sonnabend und Sonntag Fleisch. Traditionsgemäß wurde das Brot aus Roggenmehl gebacken; in den entlegenen Dörfern wurde erst in den 1920er Jahren das Weizenbrot einge­führt. Den Teig ließ man sorgfältig mit hausgemachter Hefe (ung. kovász, pár) gären. Gelegentlich wurde auch ungegorenes Fladenbrot gebacken: 20—25 cm im Durchmesser, wurde der salzige Fladen in der heißen Asche des Ofens ausgebacken. Vielerlei Breiarten (Hirse, Gerste, Mais) und sonstige breiartige Speisen wurden in dieser Gegend verzehrt. Seit Beginn des 19. Jh. gab es auch typische Kartoffelspeisen, entweder in Wasser gekocht oder in heißem Schmalz gebacken (haluska, tócsni, trapacskä). Auch die ausgekochten Mehl­speisen wa.en sehr beliebt, ebenso di altertümlichen, aus Brotteig gebackenen Fladen, die Kuchen und Bretzel sowie die Waffeln (Müllerskuchen, ung. molnárkalács). Im Sommer und Herbst wurde hauptsächlich Geflügel- und Schaffleisch gegessen, die Mastschweine schlachtete man im Spätherbst vnd im Winter. Zur Hochzeit wurde gewöhnlich eine Kuh geschlachtet. Schweine­schmalz, Speck und geräuchertes Schweinefleisch gelten als wichtige Grund­stoffe der Ernährung; Speiseöl wird jedoch kaum benützt. Die Speiseordnung richtete sich nach den Jahreszeiten, nach dem Rhythmus der Feldarbeiten und der Feiertage. Der Weinbau war eher spärlich; zu Feiertagen oder Hochzeiten brachte man aus der Gegend von Eger den Wein. Ein gewohntes 203

Next

/
Oldalképek
Tartalom