Feld István - Juan Cabello: A füzéri vár (Borsodi Kismonográfiák 11. Miskolc, 1980)

Nach 1312 wurde Füzér wieder königliche Burg, als eine aus dem Burgensystem der Anjou-Herrscher. In der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts waren in dieser Umgebung die Stellvertreter des Kö­nigs die Mitglieder der Familie Drugeth (Abb. 11.). Der Vogt der Füzérer Burg stand auch im Dienste dieser Familie. 24-2C Nachdem im Jahre 1386. Sigismund Luxemburger zum unga­rischen König gekrönt worden war, fiel eine Reihe der früheren königlichen Burgen in Privathände. So erwarb die Familie Perényi, die aus dem Kleinadel von Sigismund herausgehoben wurde, im Jahre 1389 die Burg Füzér. 34 Seit dieser Zeit blieb die Burg bis 1568 im Besitz dieser Familie. Im 15—16. Jahrhundert besaßen die Perényis viele Burgen (Abb. 19.), unter denen die Rolle Füzérs uns wenig bekannt is. Sie sei aber immer weniger bewohnt gewesen, die auf der Ebene aufgebauten, bequemeren Burgen (zuerst Terebes [heute: Trebisov], die als erstes Geschenk Sigismunds die Haupt­residenz der Familie war, dann im 16. Jahrhundert Önod und Siklós) entsparchen viel mehr den neuen Wohnsbedürfnissen. So wurde Füzér vor allem Zufluchtsort, Magazin der Werte und Ur­kunden. Die Mitglieder der Perényi-Familie spielten immer wichtige Rolle im Leben des ungarischen Königtums. Zuerst Emerich (gest. 1418), als geheimer Kanzler, dann sein Sohn, Johann, als Haup­trichter der königlichen Freistädte (magister tavernicorum). 37-50 Johanns Sohn, Stephan ist 1483 ergebnislos gegen König Matthias aufgestanden. 57-eo Dann erst Anfang des 16. Jahrhunderts konnte sein Sohn, Emerich (gest. 1518) zu einer wichtigen Machtposition gelangen: er wurde zum Palatin des Königtums gewählt. Durch seine Lage konnten dann die Grundbesitze der Familie wesentlich vermehrt werden. 61-65 Sein Sohn, Peter versuchte nach 1526 als Kronwächter in der Zeit der doppelten Königswahl eine selbstän­dige Politik zu führen. Mit seinem Sohn starb dann die Familie aus. 69-73 Während der Türkenzeit hatte die Burg keine strategische Funktion, weil sie außer den von den Türken heimgesuchten Ge­bieten lag. Die Familie Báthori, die die Burg nach dem Tode Gab­riel Perényis gekauft hatte, ließ am Fuße des Burgberges ein Adels­haus und neue Wirtschaftsgebäude bauen. Für sie waren die zur Burg gehörenden Grundbesitze besonders wichtig. Aber die Familie Nádasdi, die Füzér 1603 geerbt hatte, hatte schon kein Interesse an diese Güter; ihre andere, hocheintwickelte Grundbesitze lagen weit von hier, in Westungarn. Dementsprechend stellen die im 17. Jahrhundert aufgenommenen Inventare den langsamen Verfall der Burg dar. Im Jahre 1678 wurde dann die Burg von den kaiser­151

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