Feld István - Juan Cabello: A füzéri vár (Borsodi Kismonográfiák 11. Miskolc, 1980)
DIE BURG FÜZÉR (Auszug) Die Burg Füzér erhebt sich in Nordost-Ungarn, im Ungarischen Mittelgebirge, dicht an der slowakischen Grenze, auf einer steilen, fast 500 m hohen Felsenspitze (Abb. 2.). Die Erbauer der Burg gehörten wahrscheinlich dem reichen Adelsgeschlecht Aba an. Der erste, uns bekannte Burgbesitzer, Andronicus der Blinde — von dem die Burg König Andreas II. (1205—1235) nach einer Urkunde aus dem Jahre 1270, in einem näher nicht bestimmbaren Zeitpunkt gekauft hatte — sollte nämlich zu diesem Geschlecht gehören/ 1 Erst während der Regierung von König Andreas II. war dem ungarischen Großadel erlaubt, anstatt der früheren, nur mit Holzund Erdwerken befestigten Burgen, mit Steinwehrmauern gestüzten Herrensitze aufzubauen. Das stand im Zusammenhang mit der Auflösung der starken königlichen Macht und mit der Ausbildung der Großgrundbesitztümer des Laienadels zusammen. Die Adeligen konnten durch diese neuen Feudalburgen wesentlich mehr Macht ausüben — so in der nahen Umgebung, wie in dem Land — und in dieser Weise wurde die im Mittelpunkt des Besitztums stehende Burg ein wichtiger Faktor der feudalen Macht. 5, 6 Die Burg Füzér sei also vor 1235 — die zur Verfügung stehenden archäologischen Angaben ermöglichen keine nähere Datierung (Abb. 14.) — als Wohnsitz eines Zweiges des Aba-Geschlechts aufgebaut worden. Später lag sie in königlichem Besitz und so spielte sie eine Rolle in den Streitigkeiten zwischen dem König Béla IV. und seinem Sohn Stephan. Im Jahre 1264 konnte die Burg von den königlichen Streikträften nicht eingenommen werden. 12 Stephan V. schenkte dann im Jahre 1270 die Feste mit den dazugehörigen Dörfern (Abb. 6.) einer Adelsfamilie aus dem Geschlecht Rosd. 14 In der Zeitspanne zwischen 1285 und 1312 ist Füzér in den schriftlichen Quellen nicht erwähnt. Es kann nur vermutet werden, daß die Burg im Besitz des Feudalherrn Amadé war, der viele Burgen in Nordost-Ungarn besaß (Abb. 10.) und nach einer Territorialmacht strebte. 22- ^ 150