Lajos Árpád: Nemesek és partiak Szuhafőn (Borsodi Kismonográfiák 8. Miskolc, 1979)

Szuhafő und das sog. Száraz-Tal beherbergten jene alten „grossen Familien" (ung. had), deren Nachkommen im Bewusstsein ihrer adligen Herkunft und infolge ihrer wirtschaftlichen Position die ehemaligen Vorrechte und Lebensformen — im Gegensatz zu der nichtadlingen Bevölkerung — aufrechterhalten haben. Sie hiessen in Szuhafő ihren Wohnstätten entsprechend „deréki" d. h. in der Dorfmitte wohnhaft, und „parti" d. h. am Rande wohnhaft, ersteres bezog sich auf die begüterten, letzteres auf die ar­men Leute, Nachkommen ehemalinger Lehnsleute und ange­siedelter armer Leute. Die Trennung der Siedlung entspricht der Trennung in der Gesellschaft. Der Autor untersuchte die Ursprünge und Verhältnisse der adligen und nichtadligen Fami­lien vom XVI — XVII. Jahrhundert bis zu den 50-er Jahren des 20. Jahrhunderts, sowie jenen gesellschaftlichen Vorgang, der die Sied­lung beeinflusste. Er zählt die Nachfaren der meist noch aus dem Mittelalter stammenden Nobilis-Familien auf, ebenso wie die Klein­bauernfamilien, unter denen die als „gute Bauern" bezeichneten zwar anerkannt, den Adligen aber nicht gleichgestellt waren. Den grösseren Teil des Studiums macht die ethnologische-sozio­logische Analyse des Dorfes aus. Der Autor berücksichtigt sämt­liche bedeutende Gesichtspunkte und untersucht die wichtigen Züge der Kultur beider Schichten. Die beiden Schichten wichen in ihrer finanziellen Situation und in ihrem Stammesbewusstsein voneinan­der ab. Im Sprachgebrauch gab es keine Unterschiede. Die Wort-, Laut­und Satzlehre zeigt Eigentümlichkeiten der „palóc-barkó" Sprache auf. Ebenso sind die Deklination, die Wortbildungen und die eigen­artigen Betonungen identisch. Die Wohnhäuser der beiden Schichten sind interessanterweise unterschiedlich. Die Häuser ehemaliger Adliger bestehen aus mehre­einzelnen Rahme besitzen bürgerliche Merkmale, weniger archaische, ren Rammen, ihre Einteilung Möblierung und die Funktionen der Elemente als die dreigeteilten Häuser der Kleinbauern aus gestampf­tem Lehm mit herkömmlichen Möblierungen. Die Anliegen der Adli­gen waren komplette Bauernhöfe mit Scheunen. Der Viehbestand und die Gerätschaften wiesen auf eine selbständige Wirtschaft hin. Die Kleinbauern besassen wenige Zugtiere, und ihre Gerätschaften ent­sprachen ihrem Lohnarbeit-Profil. In der Bautätigkeit und Wirt­schaft waren die Adligen das Vorbild, das die Armen gerne nach­ahmten. Die Familien der Kleinbauern waren grösser. In den Adelsfa­milien hatte der jüngere Sohn Anrecht auf das väterliche Haus. Die weiblichen Familienmitglieder der Kleinbauern waren als Dienst­mädchen bei den Adligen tätig, sie bekamen Vollverpflegung und wenig Geld. Die Kleinbauern arbeiteten im allgemeinen für Natura­68 lien bei den Adligen. Wenn das zur Versorgung der Familie nicht ausreichte, verpflichteten sie sich auch als Saisonarbeiter zu Erntear-

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