Petercsák Tivadar: Hegyköz (Borsodi Kismonográfiák 6. Miskolc, 1978)

Das Hegyköz im Komitat Borsod-Abaüj-Zemplen (Ethnographische Kurzmonographie) (Auszug) 1. Das ethnographische, historische Bild des Hegyköz'. Das Hegyköz im Komitat Abaüj-Zemplen ist der nördlichste Teil Ungarns. Es ist ein von Bergen umgebenes Becken an der Ost­seite des Zemplen-Gebirges, nördlich von Sätoraljaüjhely an der tschechoslowakischen Grenze. Zum Hegyköz gehören 21 Dörfer, die am Tal des Bözsva-Baches an den Füssen und Hängen der Berge angesiedelt sind (Bild 1.—2.). Die Dörfer stammen meist aus dem Mittelalter, ihre Bewohner waren früher Knechte der Gutsherren von Füzer. Die Gutsherren wechselten bis zum 16.—17. Jahrhundert oft. Der grösste Grundbesitzer dieses Gebietes war von 1686 bis 1945 die Familie Kärolyi. Die Volkszählungen im 17. Jahrhundert berichten über stark bevölkerte und reiche Dörfer. Doch die Kriege im 17.—18. Jahrhundert und die Pest-Epidemie nach Räköczis Frei­heitskrieg (1703—1711) haben das Gebiet fast vollkommen entvöl­kert. Ein organisiertes Ansiedeln grösseren Umfanges begann in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, als Slowaken und Karpatho­Ukrainer in diese Gegend kamen. Mehrere Dörfer wurden von slowakischen Forst- und Glashüttenarbeitern gegründet (Kishuta, Nagyhuta, Vägäshuta und das heutige Hollöhäza), in den übrigen Dörfern lebte die Angesiedelten mit den Ungarn zusammen. Dieses Zusammenleben und die Weschelbeziehungen zwischen den Nationa­litäten lassen in der Kultur vom Hegyköz viele Elemente finden, die mit der Kultur der nordöstlichen Karpathen verwandt sind. Die natürlichen Gegebenheiten des Hegyköz' bestimmten fast ausschliesslich die Beschäftigung seiner Bewohner. Bis um 1950 lebten sie von Ackerbau, Tierhaltung und vom Wald, aber wegen der kargen Natur gingen sie ergänzenden Beschäftigungen nach (Fuhrwesen, Erntehilfe, Wandergewerbe). Die industrielle Tätigkeit wurde ausser der Glasmanufaktur (üveghuta = Glashütte) aus dem 18. Jahrhundert von der Steingutfabrik in Hollöhäza, die 1831 gegrün­det wurde, vertreten. Nach der Befreiung (1945) erfolgte eine entscheidende Wendung in der Beschäftigungsstruktur der Bevöl­kerung im Hegyköz. Der Boden wurde aufgeteilt, und auch die Zu­sammensetzung der Besitzerkategorien änderte sich. In den 50-er Jahren wurden die Perlitgrube und -mühle in Pälhäza sowie die 108

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