Végvári Lajos: Kondor Béla emlékkiállítás a Herman Ottó Múzeum képtárában - Borsodi kiállítás vezetők 3. (Miskolc, 1977)

Béla Kondor - Gedächtnisausstellung

nicht zu realisierender Absichten. Dieses nach innen gerichtete Leben bestimmte seine Arbeitsmethode, den Ablauf seiner schöpferischen Tätigkeit, seine Esthetik. Aufgeputscht von wütenden Affekten begann er zu malen, beseelt von einem einzigen Wunsch: Ordnung zu schaffen im Chaos, das Reine, das Edle, das Be­freiende und das Beruhigende zu retten aus der Schlacke des Lebens. Das Schaffen war eine Erlösung für Kondor, deshalb hat er stilistischen Fra­gen keine Bedeutung zugemessen. Das bedeutet aber bei weitem nicht, dass er das Nachlässige, Saloppe duldete. In sei­nem Ordnungsbedürfnis bewunderte er die alten Meister: ihre Zielsicherheit wollte er erreichen, dass aus seinem Werk unmissverständlicherweise nur seine Ab­sicht interpretiert wird, dass wir von den Entstehungsqualen nur soviel sehen, wie er für nötig hält, dem Publikum mitzu­teilen Béla Kondor ist einmalig in der unga­rischen Bildenden Kunst. Sein Gedanken­reichtum, die Aktualität seiner Inten­tionen, die Prezisität seiner Ausdrucks­weise macht seine auch für den weniger gebildeten Betrachter zugänglich. Seine Werke sind unerschöpflich, auch für den Kenner bieten sie immer Neues, weil er in seinen Werken eine Synthese ver­schieden dimensionierter Welten gibt. Seine Symbole sind leicht verständlich, ohne den Anflug des Billigen oder Phra­senhaften zu haben. Darin spielt seine Gegensätze sehende Denkweise eine grosse Rolle und hinweisend auf die dynamische Spannung zwischen Pol und Gegenpol inspiriert er den Betrachter zur Aktivität in der sich vor uns auftuenden geistigen Welt. 18

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