Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 44-45 (1999-2000) (Pécs, 2002)
Régészet - Zalai-Gaál István: A státus és hierarchia kérdései a lengyeli kultúra közösségeiben
ZALAI-GAÁL I.: A STÁTUS ÉS HIERARCHIA KÉRDÉSEI A LENGYELI KULTÚRA KÖZÖSSÉGEIBEN 67 Die Fragen des Status und der Hierarchie in den Gemeinschaften der Lengyel-Kultur István ZALAI-GAÁL Die verschiedenen Völkergruppen des europäischen Neolithikums hatten ein so intensives und langdauerndes Verhältnis zu ihren Toten, was für unsere heutige europäische Kultur schon seit langem fremd ist. Dieses Verhältnis hatte auch nach Geschlecht, Lebensalter als auch gesellschaftliche Stellung und Todesursache der Bestatteten sich äußernde Beziehungen. Dieses Verhältnis zwischen Lebenden und Toten dauerte viel länger, als die Bestattungszeremonie selbst. Die Spuren des im heutigen Sinn genommenen Totenkultes sind schon seit dem Pleistozän verfolgbar, der Tod konnte auch für die neolithischen Menschen ein rätselhaftes, unverständliches Phänomen gewesen sein. Auf dieses Zeithorizont konnten sich schon auch solche Vorstellungen herausbilden, was mit den gestorbenen Personen geschehen dürfte, wohin sie gelangt haben konnten, kehren sie evetuell in einer anderen Form zurück? Die Vorstellungen haben praktisch Riten verursacht, welche aber nicht einzeln, sondern als Ausdruck der gemeinschaftlichen Bewußtseines sich entfalteten. Diese Äußerungen können ebenso als Charakteristikum einer archäologischen Kultur betrachtet werden, als auch die Grabbeigaben oder die typologischen Merkmale der Keramik. Die chronologischen, paläodemographischen und sozialarchäologischen Fragen der südosttransdanubischen Gemeinschaften der spätneolithisch-frühkupferzeitlichen Lengyel-Kultur können in erster Linie mit der Analyse der in den Gräberfeldern freigelegten Skelett- und Brandgräber untersucht werden. Die Grundlage unserer gräberfeldanalytischen Methode stellte die sog. Merkmalanalyse dar. Als erster Schritt wurden alle Bestattungen und die mit ihnen zusammenhängende beobachtbare Erscheinungen in Datenbase bzw. Katalog aufgenommen. Darauffolgend haben wir die archäologischen Merkmalsgruppen bestimmt und zuletzt mit Hilfe von Seriation die Zusammenhänge zwischen den Mermalsgruppen, Gräberfeldern und Bestattungen festgestellt. Die prähistorischen sozialarchäologischen Fragen kann man nämlich nur im Kenntnis der relativchronologischer Lage der einzelnen Bestattungsobjekte mit entsprechender Objektivität behandeln. In die Datenbase nahmen wir die bestimmbaren Daten von in 628 Gräbern beigesetzten 658 Personen (Skeletten) auf. Die Zahl der bekannten Gräber ist selbstverständlich viel größer, aber die nicht ausreichend dokumentierten Bestattungen wurden nicht behandelt.. In Zusammenhang mit der Entwicklung der LengyelKultur in Südosttransdanubien stellten wir mit Hilfe der keramischen Analyse die folgenden Zeithorizonten innerhalb eines aus Stufen, Phasen und Subphasen bestehenden chronologischen Systems: Das Fundmaterial des Protolengyel-Horizontes ist aus den untersuchten Gräberfeldern nicht bekannt, aber die Zusammenhänge mit der frühen Lengyel-Kultur werden durch die in der Keramik sich äußernde Übereinstimmungen, Ähnlichkeiten gut illustriert (KALICZ 1988b., Abb. 4.12; 1999, 78., Abb. 23.1-3, 7, 10, 12 KALICZ - KÁROLYI 1978., Tai 52.3-4; REGÉNYE 1994., Abb. 5.12., Abb. 12; 1996., Abb. 4.4-6; NOVOTNY 1958., Tab. 20.1., Tab. 21.3; TociK 1969., Abb. 3.1). Das Beginn der Lengyel-Kultur stellt auch in Südosttransdanubien die Stufe I dar, deren Entwicklung die Ergebnisse der Keramikanalyse gut wiedrspiegeln können. Den frühesten Belegungshorizont wird durch die Subphase Lengyel Ial repräsentiert. Die Benützung der Gräberfelder dürfte mit der Völkergruppe kleiner Anzahl begonnen haben, die ihre Toten im südlichen Bereich des Gräberfeldes Zengövárkony 6c beisetzte. Von diesen zeichnet sich das Grab 179 aus, dessen Krug nicht nur zur Keramik des Wölbing-Typus nahe steht, sondern auch seine ganze keramische Einheit archaische Züge aufweist (RUTTKAY 1979b., Taf. 4.8., Tai II.,LENNEIS - NEUGEBAUER-MARESCH - RUTTKAY 1995., Abb. 23.13). Annehmbar ist, daß die spätneolithische Besiedlung des Südosttransdanubien kurz auf die „Anfangsstufe" der mährischostösterreichische-Gruppe" (MOG) und das Leben der Siedlung von Sé begonnen hat. Diese Subphase kann also mit der Zeitperiode der niederösterreichischen „Anfangsstufe / Frühstufe" zeitlich gleichgesetzt werden. Die Bestattungen dieser frühesten Entwicklungsperiode sind auf 19 südosttransdanubischen Gräberfeldern nur in sehr kleinen Zahl vorhanden Die Gräber der Subphase Lengyel Ia2 kommen nur auf wenigen Gräberfeldern vor, in diesem Fall handelt es sich um eine ununterbroche Weiterentwicklung der vorangehenden, man kann sie mit der MOG la parallelisieren. Die typologischen Analogien der Keramik dieser zwei Subphasen sind im Fundmaterial der südwestslowakischen Stufe Lengyel I zu entdecken (PAVÚK 1981, obr. 5). Auch die Phase Lengyel lb stellt eine Fortsetzung der ersteren dar, wie das auch die kombinatorischen und vergleichenden Analysen beweisen, gleichzeitig trifft