Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 36 (1991) (Pécs, 1992)

Régészet - Kiss, Attila: Zur Zeitstelling des „münzdatierten” awarischen Fürstengrabes von Kunágota

68 A. stattung gegenüber der Datierung I. Bónas viel später ansetzt. Offenbar ist es dem zeitlichen Unterschied zwischen dem Abschliessen des Ms' (1975) und dem Erscheinen (1979) des Textes zu „verdanken", dass, wahrscheinlich gemäss der früheren Meinung der Verfasserin, É. Garam im Jahre 1979 das Grab von Kunágota auf „das letzte Drittel des 6. Jhs." datiert hat. 14 Eine neuere Meinung von É. Garam läutet fol­genderweise: „Den Fund von Kunágota datiert die etwa abgenutzte Münze des Justinians I. auf den Anfang des 7. Jhs." 14a I. Bónas Meinung im Jahre 1980 lautete folgender­weise: „Die Vorstellung, dass man auch im Jenseits die volle Kriegsausrüstung, das Vermögen (Pferde), die Nahrung und das Geld —bei den vornehmen Her­ren die ihrem Range entsprechende Goldmünze —be­nötigt, war auch schon bei den frühesten Awaren ziemlich verbreitet (Kunágota, Szentendre, Kölked, Nyíregyháza." 140 I. Bona hat sich in seiner 1982—83 veröffentlichten Studie ausf ürlich auch mit der Zusammensetzung , Re­konstruktion und Datierung des Grabfundes von Kun­ágota beschäftigt: „Der zu Grunde liegende Soli­dustyp war den neuesten Untersuchungen nach zwi­schen 545 und 565 im Verkehr (Variante des Typs DOC 1. 10), aber unser Exemplar konnte wegen histo­rischer Gründe nicht vor 558 in awarische Hand gelan­gen. Das schliesst nicht aus, dass er aus der Goldzah­lung um 565 stammt. Die Münze ist leicht abge­nützt... weil aber bei den Awaren innerer Geldumlauf kaum war, kann diese Abnützung sogar Jahrzehnte be­deuten. Im Gegensatz zu den Goldmünzen von Szent­endre ist sie für eine scharfe Datierung nicht geeignet. Aufgrund der Münze ist die jahrfiundertlange feste Meinung (Pulszky 1873 7, Hampel 1897 295), die den Grabfund von Kunágota als den frühesten Fund aus dem 6. Jh. ansah, nicht mehr haltbar." 15 (Hier darf man nicht vergessen, dass diese Meinung 1968, 1971, 1976,1980 auch die Meinung von I. Bona war!) Bo­na hat weiterhin so gefolgert: „Der Zustand der Mün­ze und der von unnötigen Zutaten befreite Fundkomp­lex von Kunágota unterstützen die Meinungen, die Kunágota nicht mehr als den frühesten awarischen Grabfund ansehen. Nicht gelesen aber die oben zitier­te scharfe Beobachtung und Warnung von Pulszky, hauptsächlich aufgrund der zweifellosen Verwand­schaft mit den Gürtelbeschlägen von Ozora — Tóti­puszta die zu späte Datierung wurde und wird auch forciert." 16 „Die wahrnehmbare Verwandschaft bzw. Ähnlichkeit mit dem Kreis von Tótipuszta — Kiskő­rös—Vágóhíd ist noch heute verlockend, É. Garam hat unlängst den Grabfund von Kunágota mit den vor­14 Garam 1979 182, Nr. 103b 141 Garam 1991 159 ub Bóna 1980 93 15 Bona 1982—83 97 16 Bona 1982—83 97 hererwähnten für gleichzeitig gehalten (Garam 1976 144—145, Anm. 66). Es lohnt sich, sich von der ver­einfachten Lösung des komplizierten Problem zu hü­ten. Soviel können wir wahrscheinlich zugestehen, dass die Funde von Kunágota kaum vor den Anfang des 7. Jhs. in die Erde gelangten." 17 „Das Grab von Kunágota ist also von der Münze nicht direkt datiert, die Bestattung kann auf Grund des Fundkomplexes auf Beginn des 7. Jhs. gesetzt werden." 18 I. Bona hat in der zu dem letzten Absatz hinzufüg­ten Fussnote ausführlicht dargelegt, was nach seiner Auffassung die Ursache für die irrtümliche Datierung durch É. Garam ist: „Die Arbeit von Garam enthält viele wichtige neue Beobachtungen. Stellenweise hat doch sie aber mit nicht genügend durchtdachten Argu­menten und Daten gearbeitet... Die Absonderung des früh- und mittelawarischen Fundgutes ist nur in den Grundlinien geschehen. In meiner ersten Äusserun­gen im Zusammenhang mit dem Grabfund von Csóka habe ich um ein Jahrhundert geirrt (Bona 1970,255— 256, seine Kritik: Bona 1979, 22—23). Und- zwar deshalb, weil ich das frühe [frühawarische] Reitergrab von Csóka wegen eines einziges Fundtyps nach dem mittelawarischen Reitergrab von Iváncsa „ausrichte­te". Das macht auch Garam in ihrer Arbeit, ihr „Iván­csa" ist der Fund von Tótipuszta." 19 Die Meinung von I. Bona über die Zeitstellung des Grabfundes von Kunágota hat sich später nicht we­sentlich geändert: „Auf den Aul des den Lauf der Ma­ros in der grossen ungarischen Tiefebene kontrolie­renden hochrangigen militärischen Führers weist das fürstliche Einzelgrab von Kunágota (um 600) hin, das goldreiche, geheime Grab seines Zeitgenosse an der Theiss ist bei Kunmadaras ans Tageslicht gekom­men." 19 " „Aus der Zeit der Alleinherrschaft der baja­nischen Dynastie kennen wir noch weitere goldreiche Gräber: Kunágota und Kunmadaras östlich der Theiss; Kecel und Nagykőrös im nördlichen Teil des Donau-Theiss-Zwischenstromlandes; Kölked am rech­ten Ufer der Donau." 20 In der Diskussion über die Zeitstellung des Grab­fundes von Kunágota wirken —meiner Meinung nach — die folgenden Motive mit 1. Zur Zeit der Aufdek­kung des Grabfundes und in den daranfolgenden Jahr­zehnten stand kein genügender vergleichbarer Fund­stoff zur Verfügung; 2. im Grabfund von Kunágota hat gerade der Solidus des Justinians die Absonderung des awarenzeitlichen Fundstoffes möglich gemacht; 3. so beeinflusste die Justinian-Münze als ein topos die Chronologie der awarischen Funde (und darin ein­geschlossen die der Funde von Kunágota). Der Grab­fund von Kunágota war jahrzehntelang durch die Jus­tinian —Münze „geeichte" Masseinheit, ohne dass die Masseinheit wirklich geeichte wurde! Darum glaube "Bona 1982—83 98 19 Bona 1982—83 140 19 Bona 1982—83 128, Abb. 18 "'Bona 1984 322 20 Bona 1985 13 = Bona 1988 452

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