Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 34 (1989) (Pécs, 1990)

Művészettörténet - Romváry Ferenc: A Csontváry-krónika korai fogalmazványa II.

A CSONTVÁRY-KRÓNIKA FOGALMAZVÁNYA II. 303 Das frühe Konzept der Csontváry-Chronik II. Ferenc ROMVÁRY Lajos Németh schreibt im Vorwort der drit­ten Auflage: „Die erste Auflage des Csont­váry-Gedenkbuches ist 1976 erschienen. Nach fast einem Jahrzehnt erwies sich bereits die dritte Auflage als notwendig, und allein das weist schon darauf hin, dass der „Csontváry­Kult" keine ledigliche momentane Aufflammung, Mode oder gar Snobismus war, wie das von manchen gegen Ende der sechziger Jahre behauptet wurde, denn Csontvárys Lebenswerk nahm tatsächlich seinen Platz im ungarischen kulturellen Leben ein. Auch soziologische Erkundungen wiesen es nach, dass er neben Munkácsy und Szinyei der bekannteste unga­rische Maler isit, die Popularität des „Einsamen Zedrus" erreichte die des „Maifest"-es." Wir können unsererseits noch hinzufügen, dass das Csontváry-Museum eine kontinuierlich hohe Besudherzahl hat, somit die Notwendigkeit seiner Schaffung beweisend. Seit seinem Bestehen beträgt die Zahl der heimischen und ausländischen Interessenten jährlich etwa 150­200 Tausend. Bislang hatte die ständige Auss­tellung des Lebenswerkes 'mehrere Mailionen Besucher. Auch die Zahl der Publikationen zeigt eine erfreulich steigende Tendenz. Im Jahrbuch des Janus Pannonius Museums erscheinen regelmässig Studien, die im Zusammenhang mit der Gsontváry-Problematik die Forschungs- und Datenverarbeitungsergeb­nisse veröffentlichen oder Quellen nachweisen. In dieser Nummer beschäftigen sich zwei Arbeiten mit dem beharrlichen und hartnäk­kigen Kampf von Gedeon Gerlóczy, der sich für die Anerkennung Csontvárys, manchmal sogar für die blosse Rettung und Erhaltung der Bilder einsetzte, der sich zutiefst dem Le­benswerk verantwortlich fühlte und auch so handelte, wider offiziellen Foren und Beam­ten. Beide Veröffentlichungen sind auch in der Hinsicht verwandt, dass sie die Feurigkeit, die unverhüllte Offenherzigkeit des ersten Konzepts bewahren. Durch dessen Rauheit wird ein mehr authentisches Bild über die manchmal hoffnungslos erscheinende Situation, über die heimischen Gemeinzustände vermittelt, wo Gleichmut und Gleichgültigkeit herrschten, die die Tatkraft und die Wohlgesinntheit umwik­kelten und fesselten und durch Desinteresse die unerkannten Werte verschwendeten. Das 1959 verfasste, von Lajos Zombori jetzt veröffentlichte Konzept der Csontváry-Chronik wird durch die 1973 verfasste, erwieterte und tiefere Version — die aus dem im Kunstarchiv des Janus Pannonius Museums aufbewahrten Gerloczy-Erbe stammt — mit weiteren Daten ergänzt, indem diese das vielbewegte Schicksal des Csontváry-Lebenswerkes faktenmässig schildert. Es handelt sich hier wahrscheinlich um eines der ersten Konzepte, die direkt für das Csonváry-Gedenkbuch formuliert wurden, das wird auch durch die Datierung am 30. No­vember 1973 authentisch gemacht, die dem Erscheinungsjahr der ersten Auflage 1976 vor­angeht und wohl die Zeit der Vorbereitung markiert. Naturgemäss wird die Chronik, im Vergleich zur zomborischen Version, noch durch die Geschehnisse der weiteren 25 Jahre erwei­tert. In der in Druck erschienenen Version des von Gerlóczy verfassten Textes wurde mehr Gewicht auf die biographisch orientierten Erinnerungen gelegt. Die Chronik wird mit der Auktion im Jahr 1919 abgeschlossen, das Nachleben der Bilder wurde nicht, besser gesagt nicht in dieser authentischen Form, mit dieser eingehenden Erhellung publiziert. Gerlóczys Schrift wird mit einem lyrischen Bekenntnis beendet: „Im Laufe der vergangenen 55 Jahre griff das Schicksal, das Los mehrmals mit wundersamen Mitteln ein, und es half uns bei der Rettung der Werke, damit dieser — trotz einander ablösender Stilrichtungen im 20. Jahr­hundert — heute endlich schon weltweit aner­kannte, alleinstehende Genius unserer Nation nicht nur im Ausland, sondern auch in seiner eigenen Heimat bekannt wird."

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