Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 28 (1983) (Pécs, 1984)

Művészettörténet - Láncz Sándor: Az Európai Iskola művészeiről

328 LANCZ SÁNDOR zum Urteil. Die Presse berichtete über die Ausstel­lungen, die Tätigkeit der Leiter wirkte als Katali­sator und provozierte lebhafte Diskussionen, i Im Frühjahr 1946 löste sich mit der Leitung Ernő Kállais eine Gruppe der nonfigurativen Künstler von der Europäischen Schule unter dem Namen „Abstrakte Künstler", die ihre Ausstellungen größ­tenteils im Raum „Zu den Vier Weltrichtungen" der in der Semmelweißstr. 1. wirkenden Galerié hielt. Die beiden Gruppen lassen sich nicht streng voneinander trennen: größtenteils nannten sie La­jos Vajda ihrem Vorbild und ihre Mehrzahl ent­stammte den Künstlern von Szentendre. In den immer stärkeren ideologischen Kämpfen der Jahre 1947-48 wurden beide Gruppen im Na­men einer vulgarisierten Kunstästhetik und zug­leich eines idealisierten Publikums angegriffen; die nicht selten antimarxistischen Ansichten der Leiter nicht von den in den Ausstellungen dargebotenen Werken getrennt, und gleichfalls zwischen Schaffen­den und Werken keinen Unterschied beachtend. In­folge der Angriffe unterbrach die Gruppe der Ab­strakten ihre Tätigkeit, 1948 löste sich auch die Europäische Schule auf. Die Tätigkeit beider Gruppen war ziemlich in­tensiv, was die geistige Vorbereitetheit, den weiten Überblick, die großartige Aktivität und Organisie­rungsfähigkeit der Leiter lobt. Die Gruppe faßte eine Reihe von Künstlern, die im Laufe der dreißi­ger Jahre einsam, nicht selten isoliert gearbeitet hatten, im Interesse der Verwirklichung eines ge­meinsamen Zieles zusammen: mit der Bekannt­machung der modernen Strömungen der Literatur und der Kunst, mit der Schaffung eines Kontaktes zwischen Kunst und Publikum, sowie mit der Or­ganisierung der zur Erneuerung der ungarischen Kunst fähigen, großartigen Künstler setzten sie sich solche Ziele vor, die eine geschichtliche Bedeutsam­keit besaßen. Sie streben an, daß die beim Illu­sionismus festgehangene ungarische Mahlerei und die in der romantischen Pseudomonumentalität er­stickte Bildhauerei aus ihren Sackgassen geführt werden, daß die ungarische Kunst durch ihre Neuer­ungsanstrebungen lebhafter, zeitgemäßer, viel­schichtiger werde. Ihr Geist wirkte auch nach der Auflösung der Gruppe weiter: die Künstler Arbeiteten weiter, ihre Kunst entwickelte sich, und ihr Schaffen wurde zum organischen Teil der gegenwärtigen ungarischen Kunst.

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