Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 25 (1980) (Pécs, 1981)

Régészet - G. Sándor Mária: A baranyai művészet a reneszánsz stílusáramlatában

A BARANYAI MŰVÉSZET A RENESZÁNSZBAN 141 verzierte steinerne Fensterkreuz vom „piano no­bile" des Palazzo Venezia in Rom, wo das Wappen des Papstes Paul II. darauf zu sehen ist. Hier müssen wir jene wenigen Bruchstücke von Fensterrahmen erwähnen, die sowohl im Baustoff, als auch in der Profilierung von den bisher be­kanntgemachten abweichen. Diese Steinkreuz­Fragmente stehen dem Stil der Denkmäler von Pécs und Márévár nahe. Unter den, im Laufe der Ausgrabung gefundenen Renaissance-Bruchstücken gibt es zahlreiche Frag­mente von Baluster-Geländern, Steinkreuzen, Ba­lusterpfeilern, Sockeln und Brustlehnen. Die Spie­gelfelder der Fensterkreuze sind meist mit dem Perényi-Wappen verziert, an beiden Seiten schliesst sich je ein halber Balusterpfeiler an. Das auf­gezählte Material bettete uns drei Rekonstruktions­Möglichkeiten. Die Analogie des Pfeilertyps kennen wir aus Vác, mit dem Wappen Wladislaws verziert. Wenn wir den Siklóser Balustertyp mit den Stücken aus Vác, Nyék und Simontornya vergleichen, müssen wir auf jeden Fall feststellen, dass diese mit der Hofwerkstätte die unmittelbarste Beziehung zei­gen und deren Stil befolgen. Wir fassen zusammen, was wir über die Renaissancebauten der Burg von Siklós gesagt haben. Imre Perényi hat die Burg durch einen Angriff im Jahre 1507 erobert. Dann kamen weitere Besitz­Streitigkeiten mit der Familie Both von Bajna, die früher die Burg besass. Zu dieser Zeit is es nich anzunehmen, dass Imre Perényi grössere Renaissancebauten in Angriff genommen hätte. Unserer Meinung nach, hat er höchstens die während des Angriffs zerstörten Wehrbauten wiederherstellen lassen, aber diese auch nur nach 1509 begonnen. Nach dem Zeugnis dw Verrechnungen kommen die Namen der Mitglied r der Palatinswerkstätte zuerst im Jahre 1514 vor, so zum Beispiel der Name des Petrus Italicus lapicida. (1514-1519.) Aus den neuesten Forschungen András Kubinyis ist das Jahr der Konsekration der Kapelle bekannt. (1515) Dieses Jahr kann mit der Beendigung der, die Kapelle betreffenden Renaissance-Umbauten in Beziehung gebracht werden. Unserer Annahme nach ist die Kapelle in der ersten Phase der Bauten fertig geworden, und erst danach ist der Renaissance-Umbau der übrigen Teile des Palastes an die Reihe gekommen, was nach dem Tode Imre Perényis, 1519, auch zu Ende gegangen ist. In der Tätigkeit der Werkstätte ist der Einfluss von Buda, Nyék und Esztergom nach­weisbar. Bei einer kleineren Gruppe kommen aber die Auswirkungen der Werkstätte von Pécs—Máré­vár zur Geltung. Das sogennante Oratoriumfenster ermöglicht eine beinahe genaue Datierung. Es wurde zwi­schen 1519-1521 verfertigt, der Auftraggeber war Péter Perényi. Die Beendigung der Bauten Perényis bezeichnet das Wappen an der sogennanten Perényi-Bastei, oberhalb deren die Jahreszahl 1540 zu sehen ist. Die Wirkungen, die sich im Material der Denk­mäler von Baranya zeigen, Hessen uns zu folgendem Schlussatz gelangen. In Baranya hat sich die Renaissancekunst ver­spätet, nur im ersten Jahrzehnt des XVI. Jahr­hunderts eingebürgert. Vorangehend kann im XV. Jahrhundert bloss der Wappenstein des Zsigmond Ernuszt gennannt werden. Wir kennen die Vorbilder der Tätigkeit zur Zeit des Bischofs György Szatmári (1505—1521) ent­standenen Renaissance-Werkstätte aus Dalmatien, ferner gewissermassen aus den Werken der dal­matischen Meister, die im Dienst des Matthias standen. Der Stil dieser Werkstätte ist nicht mit dem Stil der ungarischen Renaissance-Denkmäler aus der Zeit der Jagellonen identisch. Besonders charakteristisch für die Tätigkeit dieser Werkstätte ist der Kreis des sogenannten „Rosettenmeisters", dessen Stil schon vom Material des Matthias-Zeit­alters aus Buda bekannt ist. In Dalmatien kommt im XV. Jahrhundert ebenfalls oft die Rosettenorna­mentik vor, die auch in den Verzierungen des XVI. Jahrhunderts fortlebt. So sind für die Tätigkeit der Pécser Werkstätte die Motive des Quatt­rocento bezeichnend. Die Werkstätte erscheint spä­ter (1526-1533) in Márévár, wo schon gewisse Züge der Volkskunst in ihrem Stil bemerkbar werden. Die wenigen Denkmäler der Pécser Werkstätte zwischen den Jahren 1531-1543 kennen wir noch aus Pécsvárad. Unter den Renaissance-Denkmälern von Baranya nehmen die Denkmäler und Funde der Perényi-Bauten in Siklós einen bedeutenden Platz ein. Die Werkstätte, die in den Burgen Imre Peré­nyis tätig war, befolgte die puritanische Stilten­denz des frühen Cinquecento, die in Buda, Nyék und Esztergom zur Zeit Wladislaw herrschte. An einigen profilierten Stücken in Siklós können wir aber auch einen geringen Einfluss der Pécser Werkstätte beobachten. Wir finden auch ein solches Schnitzwerk in Siklós, das den Stil des nord­italienischen Cinquecento trägt. Diese Tendenz vertritt das sogenannte „Oratoriumsfenster". Die Tafel mit dem Wappen Perényis zeugt aber vom indirekten Einfluss Venedigs. Im Denkmäler-Material von Baranya begegnen einander zwei Stiltendenzen, eine des Quattrocento dalmatischen Ursprungs, die andere des frühen Cinquecento von Buda. Wir glauben, dass die Bearbeitung eines Komi­tats - oder einer Werkstätte - also einer geog­raphischen Einheit unsere Kenntnisse über die

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