Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 25 (1980) (Pécs, 1981)

Régészet - G. Sándor Mária: A baranyai művészet a reneszánsz stílusáramlatában

A BARANYAI MŰVÉSZET A RENESZÁNSZBAN 139 her in der Werkstätte von Pécs gearbeitet. Unter den dekorativen Motiven der Bauplastik finden wir in grosser Anzahl Stücke, die an den Kreis des „Rosettenmeisters" zu knüpfen sind. Jedoch nicht nur das wechselreiche Vorkommen der Ro­setten weist auf die Mitwirkung des dalmatischen Meisters hin, sondern unsere Folgerung wird auch von den Stücken aus Dalmatien und denen aus der Werkstätte des Jakob von Trau in Buda unter­stützt. Die „lapicidae", die in Márévár arbeiteten, befolgen die Kompositions- und Stiltendenzen der Pécser Werkstätte. Neben dem führenden dalmati­schen Meister dürften auch in der Pécser Werk­stätte geschulte und tätige ungarische „lapicidae" gewesen sein. Wir können an den Schnitzwerken bereits den Prozess des Provinzialismus beobachten. Die Bauzeit weist aber darauf hin, dass das Jahr 1526 keine solche Grenze bildete — nicht einmal in Südungarn - als ob nach der Nieder­lage bei Mohács alle Lust zur Verzierung und zum Bauen verschwunden wäre. Im folgenden möchten wir einige solche Renais­sance-Fragmente von Schnitzwerken bekanntma­chen, die aus der Burg von Pécsvárad stammen und ebenfalls zur Tätigkeit der Werkstätte von Pécs-Márévár zu zählen sind. Bei der Übersicht der Geschichte der Abtei im XVI. Jahrhundert, müssen wir annehmen, dass dieser kleine Umbau zur Zeit des Gouvernements György Fráters vollführt gewesen sein dürfte. Im Jahre 1531 schenkt der König János die Abtei seinem getreuen Untertan, György Fráter, der Gouver­neur der Abtei wurde. György Fráter hatte nicht nur Geld, aber auch den Anspruch, im Renaissan­cestil bauen zu lassen, er hat ja in Szamosújvár und Alvinc bereits Renaissancebauten errichtet. Wir möchten aus dem Material einige, mit Pflan­zenornamentik verzierte Stücke hervorheben. Rahmenfragment. — Das vertiefte Spiegelfeld des Steins ist mit einem niederhängenden Zweig zwischen Blättern, verziert. Konsolenfragment. - Die Seiten der Konsole sind mit verschiedenen Rosetten verziert, die in steinerne Ringe eingetasst sind. Den Raum zwi­schen den einzelnen Rosetten füllen zusammenge­fasste Blumenblätter aus. In der Mitte befindet sich eine plastische doppelte Reihe von Schilfgras­blättern. Einige Details der Schnitzwerke der Kon­sole zeigen auch eine grosse Form- und Stilsiden­tität mit den Stücken aus Márévár. Wie wir es aus diesen einigen Beispielen sehen, muss man die rosettenverzierten Schnitzwerke aus Pécsvárad als Werke der „lapicidae" von Márévár betrachten. Die Bauten in Pécsvárad haben ohne Zweifel 1531-1543 stattgefunden. Das wiessen wir aber nicht, ob nach den, 1533 beendigten Bauten von Márévár, oder noch mit diesen Arbeiten gleich­zeitig ein Steinmetz aus Márévár in den Dienst György Fráters hinübergekomman wäre. Für alle Fälle hat die Bearbeitung und die Wertung dieser kleinen Gruppe unsere Kenntnisse über die provin­zielle Einwurzelung der ungarischen Renaissance erweitert. Gleichfalls auch jene, über die Beziehun­gen der Werkstätten von Pécs-Márévár. / * * * 24 Km von Pécs, gegen Süden steht die Burg von Siklós. Imre Perényi, der zur Hofpartei gehörte, wurde im Jahre 1504 zum Palatin des Landes erwählt, und er bekleidete dieses Amt bis zu seinem Tode, 1519. Imre Perényi war zur Zeit der Jagellonen ein hervorragender Mäzen der Renaissancekunst. Er Hess beinahe gleichzeitig mit den Bauten der Burg von Siklós, auch in Ónod, Valpó, und Debrő Bau­ten im Renaissancestil vollführen. Zahlreiche Na­men von Mitgliedern der Palatinswerkstätte sind aus den Urkunden bekannt. In Hinsicht des Umbaus der Burg von Siklós im Renaissancestil sind aber auch die Verrechnun­gen der Bauten von Ónod nicht ohne Interesse. Nach dem Zeugnis der Verrechnungen hat einen Teil der steinernen Tür- und Fensterrahmen in Ónod der Steinmetz Pál Siklósi im Jahre 1517 verfertigt. „Magister Paulus" war vermutlich ein Italiener und arbeitete mit seinen Gesellen zu­sammen in Siklós. Die Verrechnungen des Jahres 1518 zählen italienische Steinmetzen aus Siklós auf. „Lapicidae Italici de Siklós." Zwischen 1516­1518 figuriert aber ständig in den Verrechnungen der „italienische" Steinmetz Peter, „Petr»us Italicus lapicida" (1514-1518), der ebenfalls ein Mitglied der Palatinswerkstätte war. Siklós ausgenommen, sind die Renaissance­Schniztwerke der Bauten Perényis von Ónod, Debrő und Valpó nicht bekannt, teils darum, weil sie vernichtet worden sind, teils weil ihre Freilegung bis jetzt noch nicht an die Reihe gekommen ist. Deshalb kennen wir leider heute nur noch die Siklóser Bauten der Palatinswerkstätte. Nach dem Tode Imre Perényis ist seine Witwe, Dorottya Kanizsay mit ihrem Pflegesohn bis 1527 in Siklós geblieben. Damals blieb Peter Perényi Besitzer der Burg, bis wegen der sich steigernden Türkengefahr auch er nach Sárospatak übersiedelte. Nun möchten wir kurzgefasst die wichtigsten Denk­mäler der Bauten von Imre und Péter Perényi überblicken. Burgkapelle. - In der spätgotischen Kapelle sind bedeutende Details der Umgestaltung im Renais­sancestil erhalten geblieben. Unserer Meinung nach wurden die Säulen, die die Empore tragen, und die ursprünglich mit dem

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