Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 25 (1980) (Pécs, 1981)

Történettudomány - Rövid közlemények

RÖVID KÖZLEMÉNYEK 243 Kurze Mitteilungen Die „Kurzen Mitteilungen" beinhalten diesmal vier kleinere Studien von zwei Autoren. Beide Ver­fasser sind gute Kenner der archivarischen Quellen und veröffentlichen hier zwar auf Teilgebiete hin­weisende aber in der Geschichte der Stadt trotzdem eine wichtige Rolle spielende Angaben. In seinem Beitrag „Über die Richtplätze in Pécs" geht József Madas über den kuriosen Charakter dieser hinaus und beschreibt einen Abshnitt eines etwa 100 jährigen Rechtsstreites der Stadt. Das Jus gladii hatte für Pécs nur eine prinzipielle Bedeutung, die Stadt aber bestand sehr auf dieses Recht, nicht darum aber, weil sie oft von diesem Recht Gebrauch machen wollte, sondern darum, weil dieses Recht zu den Privilegien einer könig­lichen Freistadt gehörte. Die Leiter der Stadt waren nämlich der Meinung, dass König Ferdinand die Stadt Pécs bereits vor der Türkenzeit befreit harte und so auf Grund der Rechtskontinuität auch nach der Vertreibung der Türken frei ist und so das Jus gladii der Stadt zusteht. Aber weil auch das Komitat Anspruch auf den Richtplatz erhoben hatte, kam es zu ständigen Streitigkeiten mit der Stadt. Die Sache kam erst nach 1780 in Ordnung, als 1799 dem Henker, der bisher in der Citrom Strasse wohnte, - und das hatte die Stadt natürlich immer beschwerlich ge­funden - eine neue Wohnung zunächst westlich vom Balokány, dann auf der östlichen Seite des Richt­hügels erbaut wurde. Diesem Thema knüpft sich übrigens auch der Beitrag des Autors „Über die Henker in Pécs" an. Die Stadt verfügte nicht über einen ständigen wurde ker und wenn sie einen gebraucht hatten, wurde anfangs nicht der Komitatschenker in Anspruch ge­nommen, sondern man hatte immer einen Gelegen­heitsscharfrichter aufgenommen. Erst seit 1780 hat­ten die Stadt und das Komitat Baranya einen ge­meinsamen Henker beschäftigt. Später hatte der Scharfrichter weniger Arbeit ge­habt und musste deshalb auch immer die Aufgaben des Schinders übernehmen. Die Diskussionsgrund­lage zwischen der Stadt und des Komitates bedeu­tete später die Stelle, der Ort der Henkerswohnung. Die Stadt protestierte, weil der Scharfrichter inner­halb der Stadt gewohnt hatte. Schliesslich ist es gelungen ihn ausserhalb der Stadt zu siedeln. In seiner dritten Arbeit versucht József Madas die richtigen Stellen der sogenannten „Ignác-Brun­nen" festzustellen. Einer dieser Brunnen wurde be­reits früher abgerissen, den anderen aber, der nach einer an ihm angebrachten Denkmalschutztafel „Türkenbrunnen" genannt wurde, hatte man 1980 vernichtet undzwar mit der Begründung, dass er kein Türkenbrunnen sei. Nach der Meinung des Verfassers wurde dieser Brunnen um 1800 erbaut und man hätte ihn schon allein deswegen erhalten sollen. Der Wasserverteiler in der Mauer der ein­stigen Czenger - Kaserne entging bisher glück­licherweise der „Aufmerksamkeit" der Abreisser. In seinem Beitrag „Ein Stadtplan aus dem Jahre 1780 vom Rókus-Hügel und Kalvarienberg und von zwei alten mohammedanischen Kirchen" analysiert Lajos Nagy die Umrisszeichnung des damaligen Ko­mitatsingenieurs Josef Eisenhut. Lajos Nagy beschäftigt sich mit der Abschaffung des Friedhofes am Rókus-Hügel aber auch mit Ein­zelheiten der Skizze über den den Kalvarienberg. Die noch auffindbaren Angaben der gewesenen zwei Moscheen in der Kossuth Lajos-Strasse vergleicht er mit den bisher veröffentlichten Arbeiten, vor­allem mit den Beiträgen von József Madas. Győző Bezerédy

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