Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 23 (1978) (Pécs, 1979)

Művészettörténet - Mendől Zsuzsa: Lechner Ödön pécsi épülettervei. Adatok a pécsi városháza építéstörténetéhez

LECHNER ÖDÖN PÉCSI ÉPÜLETTERVEI 395 Die Pécser Entwürfe von Edmund Lechner Daten zur Baugeschichte des Pécser Rathauses ZSUZSA MENDÖL 1887 wurde ein Preisausschreiben für den Um­bau des 1830—34 im klassizistischen Stil gebauten Rathaus- Gebäudes in Pécs veröffentlicht. Die Wettbewerbssieger war die Budapester Architek­tenfirma von Edmund Lechner (1845—1914) und Julius Pártos (1845—1916). Obwohl das Ergebniss des Wettbewerbes (1888) durch die zeitgenössis­chen Presse mitgeteilt wurde, diese im Pécser Staatlichen Archiv sich befindenden Entwürfe blie­ben unbekannt, weil von dem Bauherrn ein enge­res Preisausschreiben und weitere Änderungen (Modifikationen) verlangt wurden. Die obenge­nannten und ihre 1891 angefertigten Plänevaria­tionen werden von dem Verfasser darum bekannt gemacht, weil diese in der Tätigkeit von Edmund Lechner jene Wendung bezeichnen, deren erste Denkmäler das in dergleichen Zeit entworfenen Kunstgewerbliches Museum in Budapest und das Rathaus in Kecskemét wurden. Diese Pécser Rat­haus-Entwürfe sind Beispiele jeder Lechner's Bestrebung, die von dem französischen Früh-Re­naissance ausgehend ein ungarisches heimatliches Stil-Schaffen noch in den Rahmen des Historismus versucht hatte. An den Projekten des Pécser Rat­hauses nahm Lechner ersten Mal in Entwurf die Anwendung der Zsolnay Majolika und später der Pyrogranit, „einer Welt- und Landbekannten Spe­zialität der Stadt" — zur Verzierung seiner Fas­saden. Diese Rathauspläne und die 1891 für den Pécser Nationaltheater im Barokk Stil gefertigten, nur zweiten Preis erworbenen Pläne ergänzen mit neueren Angaben die Tätigkeit von Edmund Lechner, der eine hervorragende . Persönlichkeit der ungarischen Architektur um die Jahhundert­wende war. 1898 wurde entschlossen ein neues Rathaus mit dem Abbau des ehemaligen zu bauen. An den letzten Wettbewerb für den Bau des Rat­hauses in Pécs (1903), erschienen auch solche Entwürfe, die die „ungarischen-Sezession" von Lechner folgten und nachahmten. Wie das in der Bau-Praktik dieser Zeit ein andermal vorkam, auch in Pécs wurde das Rathaus nicht laut der Pläne des Wettbewerbssiegers aufgebaut (1907). Statt der mit der ersten Preis ausgezeichneten, in Neo-Renaissance Stil angefertigten Entwürfe von Ignacz Alpár, des führenden Architektes der Späteklektik lag des Aufbaues die an der Wett­bewerb gekauften Entwürfe von Anton Steinhardt und Adolf Lang (1848—1913) zugrunde. Diese Budapester Archtektenfirma erbaute nämlich nach seiner Wettbewerbssiegenden Plänen das Natio­naltheater in Pécs im Jahr 1893—1895.

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