Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 19 (1974) (Pécs, 1977)

Régészet - Maráz, Borbála: Chronologische Probleme der Spätlatenezeit in der Südtiefebene (Südost-Ungarn)

CHRONOLOGISCHE PROBLEME DER SPÄTLATENEZEIT 109 nicht mit Sicherheit behaupten, daß es sich hier­bei um ein alleinstehendes Grab handelt. Wegen der Art des Fundortes (es handelt sich um einen nur 120 m breiten Endrücken) und der Größe des abgesuchten Gebietes ist es aber sehr wahr­scheinlich, daß hier nur ein kleinerer, aus nur wenigen Gräbern bestehender Bestattungsort sein konnte. 3 II. SZÉKKUTAS — SÓSHALOM Am 7. März 1951 kam in Sóshalom, in der Sandgrube neben der Windmühle, auf der westli­chen Seite der Autostraße Nr. 43 zwischen Hód­mezővásárhely—Orosháza ein Skelett in ge­streckter Lage zum Vorschein. Elemér Zalotay, der damalige Direktor des Museums von Szentes führte am Fundort eine Lokalinspektion durch. Aufgrund seines Berichtes können wir das Grab wie folgt beschreiben (Abb. 3.) : 4 Das Skelett einer, wahrscheinlich älteren Frau, in gestreckter Rückenlage. Beigaben: 5 1. An der rechten Seite des Skeletts, in Knie­höhe Bruchstücke einer, auf einer Töpferscheibe angefertigten, dunkelgrauen Schüssel. Der Boden ist umgekehrt stumpfkegelförmig, sie hat eine runde Schulterlinie, einen sehr kurzen, walzen­förmigen Hals und einen schmalen, nach außen gebogenen Rand. Ihre Maße können aufgrund der Bruchstücke nicht genau festgestellt werden (Tafel III. 1.) Inventarnr.: 55.3.3. 3 Hier erwähnen wir die ebenfalls aus der Gemein­de Mártély stammenden und Ende des vorigen Jahr­hunderts gefundenen anderen keltischen Funde: im bekannten völkerwanderungszeitlichen Gräberfeld kam ein zusammengefaltetes Schwert mit einem blauen Glasarmring zum Vorschein (berichtet von: J. Hampel: Nép vándorláskori temető Mártélyon. Arch. Ért. 1892. 413—426.). J. HAMPEL's Meinung nach (Alterthümer des frühen Mittelalters in Ungarn II. Braunschweig, 1905. 108—109.) stammen die kel­tischen Funde aus dem 2. Grab. In Ermangelung einer Gräberfeldkarte und sonstiger Angaben kann nicht entschieden werden, ob der Fund als eine alleinstehende keltische Bestattung oder als Streu­fund betrachtet werden kann. Ebenfalls aus Mártély stammt die Bronzegürtelkette, deren Fundort laut Í. Stanczik —A. Vaday das Dammwächterhaus von Mártély ist (I. Stanczik —A. Vaday: Keltische Bron­zegürtel „Ungarischen" Typs im Karpatenbecken. FA XXII. 1971. 23., Abb. 4:4a-b).Die Autoren der frü­heren Publikazionen des Gürtels (O. Tischler: Zo­mánczos ékszerek a vaskorból, a Nemzeti Múzeum­ban. Arch. Ért. 1890. Taf. A:2—2a und I. Hunyady: Kelták a Kárpátmedencében. Diss. Pann. II. 18. Taf. XXXIV. 6.) kannten bzw. erwähnen diese Fundort­bezeichnung nicht, und so wissen wir nicht, ob er mit dem von uns behandelten Grabfund in Verbin­dung steht. 4 Archiv des Ungarischen Nationalmuseums Nr. 139. H. II. 5 Inventarnummer der Funde: 53. 3. 1—3. Abb. 3. Székkutas — Sóshalom; Zeichnung des kelti­schen Grabes (Rekonstruktion). 2. Am linken Arm ein glatter, geschlossener Lignitarmring. Er hat einen ovalen Durchmesser. (Tafel III. 2.) Durchmesser: 8 cm. Inventarnr. : 55.3.2. 3. An beiden Beinen ein vierbuckeliger Bronze­Fußring. An den Fußringen sind drei bronzene Hochbuckel zusammengegossen, der vierte ist ganz separat und konnte mit einer stacheligen Gelenkkonstruktion an den aus drei Buckeln be­stehenden Teil befestigt werden. Durchmesser: 11 und 6 cm, Breite: 5,1 cm. (Tafel III. 3—3a. und Tafel IV. 2—3) Inventarnr.: 55.3.1. Laut Mitteilung der Arbeiter der Sandgrube befand sich am Brustkorb des Skeletts auch ir-

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