Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 16 (1971) (Pécs, 1972)

Régészet - K. Zoffmann, Zs.: Antrhopologische Untersuchungen der mittelbronzezeitlichen Bevölkerung der Gräberfelder von Mosonszentmiklós–Jánosháza puszta und Siófok–Széplak (Ungarn)

ANTHROPOLOGIE DER MITTELBRONZEZEITLICHEN BEVÖLKERUNG 47 wird (Tabelle 6. : Altersgruppen Inf. L— II. sind nur durch zwei Fälle vertreten), so ist es zu einer de­mograpischen Analyse ungeeignet.' 1 Das anthropologische Material des halb freigeleg­ten Gräberfeldes von Mosonszentmiklós gehört zu 96 Individuen, ihre Altersgliederung (Tabelle 5.) scheint wesentlich realistischer zu sein und durch eine größere Anzahl von Fällen wird die Versuchung einer demographischer Analyse ermöglicht. Die Ster­betafel (Tabelle 7.) der Bevölkerung des Gräber­feldes, ferner die mit derer Hilfe gezeichnete Kur­ven zeigen die einzelne Daten in einer Gliederung von 5 jährigen Altersgruppen; durch die kleine An­zahl bei den Erwachsenen-Altersgruppe wurde aber die wesentliche Geschlechtsabsonderung unmöglich gemacht. Der Kurve der Abbildung 2. gemäß steht die prozentuale Verteilung der Verstorbenen bei den 5-10 jährigen am höchsten, die Säugling- und Klein­kindersterblichkeit steht aber in Gegensatz zu diesem, niedriger als erwartet wurde (18.1 bzw. 15.8%). Die sehr hohe Säuglingsterblichkeit, die für die urzeit­liche und für die aus späteren Zeitaltern stammende Populationen typisch ist, kann man also in dem Grä­berfeld von Mosonszentmiklós nicht aufweisen, diese Unregelmäßigkeit steht möglicherweise mit der teil­weise archäologischen Freilegung und neuzeitlichen Störungen in Zusammenhang. Ebenso von dieser Tatsache ausgehend weist auch die Überlebensord­nung der Bevölkerung des Gräberfeldes höhere Da­ten auf (Abb. 3.): ein disproportionale großer Teil der Bevölkerung (84%) erlebte das 5. Lebensjahr und cca die Hälfte davon (54%) hat sogar das 20. Lebensjahr übergelebt. Enstprechend der unregel­mäßig niedrigen Sterbewahrscheiniichkeit bei den 0-5 jährigen Altersgruppen, die voraussichtliche durchschnittliche Lebensdauer beträgt 26 Jahren (Abb. 4. und 5.) Die höchste Sterblichkeitsverhältnis­zahl der Erwachsenen-Altersgruppe zwischen 30-40 Jahren, ist mit den Daten der in den Vergleich zu­gezogenen etlichen Skelettgräberfelder aus der Kup­ferzeit (Alsónémedi- ACSÁDI-NEMESKÉRI1970, Tiszapolgár-Basatanya 0 - ACSÁDI-NEMESKÉRI 1970), und einiger bronzezeitlichen Leichenbrandgrä­berfelder (Környe-Fácánkert - BÁNDI-NEMES­KËRI 1970, Cîrna 7 - NICOLÀESCU-PLOPÇOR 1961) mehr oder weniger identisch (Abb. 6.). Mit Berücksichtung auf der teilweisen archäologischen Freilegung des Gräberfeldes, durch welche die dis­proportional niedrige Anzahl von Säugling- und Kleinkindergräber zweifelsohne beeinflußt werden, 5 Einige aus den 22 Gräbern konnte auf Grund der mündlichen Mitteilung von G. Bandi in die Hügelgräber­kultur eingereiht werden, so ist die Anzahl der zur Bevöl­kerung der inkrustierten Keramik gehörigen, auswertbaren Gräber noch weniger. 6 Durch die demographischen Daten des Gräberfeldes von Tiszapolgár-Basatanya wurde die aus Mangel an Säug­ling-Kleinkindergräber ausgestaltete irreale Sterbeziffer veranschaulicht. 7 Die nach Altersbestimmung von NICOLÄESCU­PLOPSOR (1961) gerechnete demographischen Daten. weist das schilderte demographische Gesamtbild von den demographischen Verhältnissen der mitteleuro­päischen urzeitlichen Bevölkerung keine wesentliche Abweichung auf. Morphologische und pathologische Beobachtungen In einigen Fällen haben die schwächer verbrann­ten fragmentarischen Knochenreste auch gewisse mrophologischc Beobachtungen ermöglicht. In vier Fällen (Mosonszentmiklós: 21/ H, Siófok: Gräber 73, 81, 84.) wurde die untere Kante der Apertúra piri­formis wohl erhalten, in allen der vier Fällen war die anthropin Variante zu beobachten. Unten den Knochen des Männerskelettes 21/H von Mosonszent­miklós wurden fragmentarische Gesichtsschädel­knochen erhalten geblieben, demgemäß war der Na­senwurzel des begrabenen Individuum breit, einge­drückt (Breite cca 11 mm), der knöcherne Nasen­rücken streng hervorragend, am Anfang konkav. Die Maße der fragmentarischen Apertúra piriformis sind approximative 22x50 mm, vermutlich leptorrhin. Auf Grund der erhaltenen Maxilla-Fragment war der knöcherne Gaumen mitteltief, schmal gewesen. Aus den acht Knochenfragmenten des Grabes 80. von Mosonszentmiklós, wurden die beiden Nasen­beine eines - seinen absoluten Maße gemäß als d" bestimmten - Skelettes erhalten geblieben. Die von den im Grab gefundenen Knochen abweichende, rötlich-braune Farbe, ferner die Undeformiertheit weisen auf einer sehr schwachen Verbrennung hin. Die minimale Breite der Nasenbeine (Martin: 57) beträgt 10 mm, ihre Länge cca 24 mm, die Breite des Nasenwurzels (Martin: 50) 11 mm. Das Profil des knöchernen Nasenrückens ist stark hervorragend, gerade-konvex. Zwischen dem im Gräberfeld erhaltenen Knochen­material kamen 33 Wirbelfragmente hervor, in einer Zustand weniger oder mehr zur Untersuchung geeig­net. Pathologische Veränderungen auf dem Wirbel­körper könnten nur bei drei Skeletten beobachtet werden. Auf den zwischen den Knochen des Grabes bezeichnet ,,1957." von Mosonszentmiklós vorgefun­denen zwei Rückenwirbelkörper ist durch spondilo­sische Veränderungen ausgestaltete sekundäre Kno­chenformation von einer Größe 4-5 mm zu beobach­ten. Diese Veränderungen sind auf den aus den Grä­ber 73. und 108. von Siófok stammenden Wirbeln von wesentlich geringerem Grad. Auf dem aus dem Grab 73. von Siófok stammenden Patellafragment ist ebenso eine geringfügige Arthrosisveränderung wahr­zunehmen. Auf einem dem Grab 73. gehörigen Schädeldachfragment (Os parietale, wahrscheinlich rechtseitiges) von Siófok, ist eine halbkreisförmige mit Knochenschwellung umgegebene, 2-3 mm tiefe, vermutlicherweise durch einen Schlag verursachte, geheilte Narbe in einer Größe von 10x10 mm zu se­hen. Caries auf den sehr fragmentarischen Zähnen war unmöglich aufzuweisen.- Auf den in der Urne des Grabes 106. (Siófok) gefundenen Maxiilafrag­menten, in der Höhe der Zahnspitzen der schon im

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