Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 16 (1971) (Pécs, 1972)

Régészet - K. Zoffmann, Zs.: Antrhopologische Untersuchungen der mittelbronzezeitlichen Bevölkerung der Gräberfelder von Mosonszentmiklós–Jánosháza puszta und Siófok–Széplak (Ungarn)

44 К. ZOFFMANN, ZSUZSANNA Lebensalter der Begrabenen keinen sicheren Anhalts­punkt (SCHAEFER i960). Ebenso ist es unmög­lich aus der Anzahl und Fragmentiertheit des Kno­chenmaterials Schlußfolgerungen über Geschlechts­oder Lebensalterdaten zu ziehen. Die Deformiertheit der Knochen war unterschiedlich, eine starke Defor­mation war vorwiegend bei den Kinderskeletten mit dünnen Knochenwand, sowie bei Schädelfragmentcn wahrzunehmen. Nebst der Deformationen war auch die Farbe der Knochen verschieden, die grauweiß ­kreideartig, die auf einer Verbrennungstemperatur von 700-900 0 С hinweist (BACH-PESCHEL 1962), kann als allgemein betrachtet werden, gleichzeitig kommt aber die bläulich-graue sogar die schwarze Farbe vor, die auf einer niedrigen Temperatur, schwachen Verbrennung hinweist. Beim Vorkommen der letzteren Farbe (bei bestimmten Skeletteilen) konnte keinerlei Gesetzmäßigkeit festgestellt wer­den. Die oft bemerkbare braune, bzw. bräunliche Farbe ist bezeugt mit der Beschaffenheit bzw. dem Eisengenhalt des Bodens verbunden (MÜLLER 1967). 3 Der Verbrennungsgrad des Knochenmaterials bei­der Gräberfelder, die Variationen der Menge, Farbe und Deformationen der Knochen waren identisch. Ein Unterschied zwischen den Verbrennungen des anthropologischen Materials der einzelnen Gräber­gruppen in den Gräberfeldern war auch nicht zu beobachten, und von diesem Standpunkt aus zeigte sich auch das Knochenmaterial der Gräber mit Ur­nen oder mit zerstreuten Brandresten einheitlich an. Neben die Daten des Bestattungsritus bezüglich des Verbrennungsgrades, während der anthropolo­gischen Untersuchung kann auch die Bestattung der verbrannten Knochen in einer Urne oder in mehre­ren Urnen bzw. die Bestattung von einem Indivi­duum oder mehreren Individuen in einer gemeinsa­men Urne (Doppel- Dreifachbestattungen) bzw. in einem gemeinsamen Grab (Doppel-Dreifachgrab) erklärt werden (MÜLLER 1967). Die Absonderung bzw. Identifikation der aus derselben Urne bzw. demselben Grab mit zerstreuten Brandresten stam­menden Individuen von gleichem Alter kann aus Mangel an die einander ergänzenden Knochenpaaren nicht immer als gelöst und beweist betrachtet wer­den, besonders nicht beim gleichen Verbrennungs­grad (KLOIBER 1953, CHOCHOL 1958, BREI­TINGER 1959, SCHAEFER i960, 1961, В ACPI ­PESCHEL 1962, MÜLLER 1967). Im Falle von verschiedenen Lebensaltern, auf Grund von charak­teristischen Knochenteilen, Zähnen und absolute Maße bedeutet es keine besondere Schwierigkeit mehrere Individuen voneinander abzusondern, auch nicht beim gleichen Verbrennungsgrad. In solchem Fall ist es auch relativ leicht festzustellen ob wir einer Doppel-Dreifachbestattung oder nur zugemisch­3 Die Bestimmung für den Verbrennungsgrad und für die Farbe der Knochen wurde nach die Schemata von CHO­CHOL (1961) und GEJVALL (1963) verfertigt. ten Knochen entgegenstehen, welche bei der Gelegen­heit der Verbrennung zufällig zwischen den Knochen des begrabenen Individuums gemischt wurden (BACH-PESCHEL 1962). Im letzteren Fall sollen wir an einer Verbrennung der Leichnamen auf einem gemeinsamen Schneiterhaufen folgern. Im anthropologischen Material des Gräberfeldes von Mosonszentmiklós sind die zugemischtc Knochen häufig zu finden, wahrscheinlich ist es der teilweise archäologische Freilegung bzw. bedeutenden neuzeit­lichen Störungen zuzuschreiben, daß im Raum bzw. in der Nähe des Gräberfeldes keine Spur von Feuer­steile bzw. Scheiterhaufen entdeckt wurde. Im Grä­berfeld von Siófok-Széplak wurden zwei solche Feuerstelle entdeckt, die auf Grund der auf und ne­'••en ihnen vorgefundenen Funde, mit Ustrinum iden­tifiziert werden können. In der unmittelbaren Nähe und teilweise auf der ausgrebrannten Oberfläche, be­zeichnet X30V/T in einer Größe von 2.80 x2.00 m, wurden dickwandige, grobe Kefamikbruchstückc und unverbrannte Tierknochen vorgefunden. Unten den letzteren wurde ein einzelner Menschenknochen, ein unverbrannter Rückenwirbel erhalten geblieben. Die zweite Feuerstelle, bezeichnet LI/T, besitzt eine kleinere Oberfläche (2.00x 1.50 m), neben und haupt­sächlich auf ihnen waren ebenso grobe, dickwandige Keramikbruchstücke und unverbrannten Tierknochen, zwischen diesen aber auch verbrannte Menschenkno­chen vorzufinden. Die Anzahl der Bruchstücken be­trägt cca 50 (78 gr.), ihre Farbe ist gräulichweiß, teil­weise bräunlich, ihre Fragmentation ist makro-meso, ihr Verbrennunsgrad entspricht also den beim anthro­pologischen Material der Gräber erfahrenen. Die unten den Knochen erkennbare Fragmente sind die folgende: Fragment des rechten Os temporale mit Proc. mastoideus (Î) ; Fragment des linken Os tem­porale mit einem Teil der Linea temporalis (auf Grund der absoluten Maße Inf. I.—II.) ; Schädelwand­fragmente; Corpus- und Processusfragmente der Rückenwirbel; Rippenfragmente; fragmentarische Caput humeri (Str. sp. : II—III, Mat.) ; distaler Frag­ment des rechten Diaphysis humeri (auf Grund der absuluten metrischen Daten wahrscheinlich ?) ; außerdem nicht identifizierbare Röhrenknochenreste. Auf Grund der absoluten Maße könnten die Kno­chen minimum zwei Individuen gehören, obzwar kann ihre Zugehörigkeit zu mehreren Individuen nicht als ausgeschlossen betrachtet werden. Dem obigen gemäß war die Feuerstelle LI/T zweifel­sohne ein Ustrinum für Verbrennung der Leichen. Im Fall der Feuerstelle XXIV/T kann die Beant­wortung nicht so eindeutig sein, der einzige von hier stammende Menschenknochen ist unverbrannt. Die Identifizierung der Feuerstelle XXIV/T als Ustrinum wird durch die Lage der zwei Feuerstellen unter­gestützt: bis die mit LI/T bezeichnet neben der Grä­bergruppe ,,E" sich befand, war die mit XXIV/T bezeichnet in der Nähe der Gräbergruppe ,,D" zu finden. Die andere Gräbergruppen fielen in die zerstörte Stelle des Gräberfeldes hin ? wo - i» An-

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