Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 16 (1971) (Pécs, 1972)

Helytörténet - Petrovich, Ede: A középkori pécsi egyetem épülete és címere

A KÖZÉPKORI PÉCSI EGYETEM ÉPÜLETE ÉS CÍMERE 165 Das Gebäude und das Wappen der Universität von Pécs im Mittelalter E, PETROVICH In der Frage, wo die mittelalterliche Universität von Pécs untergebracht war, bildeten sich im Laufe der Zeit vier Theorien aus : 1. Das Gebäude stand am Anfang der heutigen Citrom-Strasse, wo laut der Tradition das Be­nediktiner-Kloster war. 2. In der Umgebung des Gebäudes Széchenyi­Platz 12 (Palais Lorant). 3. Auf dem Platz vor der Kathedrale, an der Stelle des Szathmary-Gebäudes, das sich an den süd-östlichen Turm der Kathedrale anschliesst. 4. In der oberen Linie des Alsósétatér-Platzes. Der Verfasser analysiert diese Hypothesen, ihr Entstehen und legt seine Auffassung aufs. Er nimmt die Theorie über die Citrom-Strasse nicht an, da in Pécs die Benediktiner weder ein Kloster noch eine Kirche besassen. Es gab wohl im Mittelalter eine Pfarrkirche des heiligen Benedikts, ihr Platz ist aber bisher noch nicht geklärt. In der Citrom-Strasse hatten aber - nach Angaben aus 1544 - die Karmeliten ein Kloster und eine Kirche des heiligen Ladislaus. Nach dem Abzug der Türken be­kamen die Pauliner hier vier Grundstücke, das ist ein Zeichen, dass sie sich hier niederlassen wollten, weil sie hier Ruinen früherer christlicher Institutio­nen vorfanden. Da aber die Caraffa-Kommission ihnen ein Grundstück auf dem Platz des heutigen Széchenyi-Gymnasiums zuteilte, blieben die Ruinen ohne Besitzer. Weil die Kirche dem hl. Benedikt gewidmet war, bildete sich die Meinung, dass hier Benediktiner lebten. Und da die Benediktiner in ihren Klostern auch Schulen aufrecht hielten, ver­knüpfte sich diese Tradition mit dem Standort der Universität. Beim Bau des Loránt-Palais im Jahre 1883 wur­de in der Mauer eines an der nord-westlichen Ecke abgerissenen Hauses mit Mansardendach ein Stein mit dem Bruchteil eines Wappen gefunden, darauf sind die Symbole der Künste und der Wissenschaft (Zweige mit Lilien und ein Buch) zu sehen. Auch heute noch werden diese als Symbole einer Schule betrachtet. Der Stein befand sich aber schon in se­cundärer Lage, er wurde scheinbar aus einem nahe­liegenden Gebäude hier eingebaut. Der Fundort weist darauf hin, dass die Schule in der Nähe, viel­leicht in dem Dominikaner-Kloster untergebracht war. Evlia Tschelebi, der türkische Reisende gedenkt im Jahre 1663 beim Anblick des Szathmary-Gebäu­des mit begeisterten Worten der Pécser Universität. Seine Worte beleben die alte Tradition, wonach die Universität hier stand, was auch dadurch bewiesen werden kann, dass das Palais ohne Nebengebäude nur dem Zweck einer Schule dienen konnte. Eine Angabe aus 1459 beweist, dass in der Umgebung der Kathedrale eine Schule stand, die in einer Ur­kunde von 1483 „schola maior" genannt wird. Der Verfasser glaubt dass darunter die Universität zu verstehen ist, da Ulrich von Reichthal in seinem 1423 verfassten und 1484 erschienen Werk die an dem Konzil von Konstanz beteiligten Universitäten „Hochschulen", manchmal sogar nur „Schulen" nennt. Die Auffassung von Márton Vörös, dass die Uni­versität an der oberen Linie des Alsósétatér-Platzes gestanden ist, wird von dem Verfasser nicht ange­nommen. Die von Vörös erwähnten Ruinen befan­den sich nicht hier, sondern in der Umgebung,des heutigen Rosengartens. Und nur aus dem Vorhan­densein von Ruinen auf das Dasein der Universität zu schliessen, ist eine unbegründete Vermutung. Zusammenfassend stellt der Verfasser fest, dass die Universitäten des Mittelalters nur selten in einem Gebäude untergebracht waren. Einige Fakul­täten entfalteten ihre Tätigkeit in Privat-Häusern, andere in gemieteten Räumen. Er hält es für wahr­scheinlich, dass die philosophische Fakultät in der Nähe des Dominikaner-Klosters, die juristische in der Schule in der Burg fungierte. Bezüglich des Fundortes des Wappenbruchstückes bildeten sich zwei Standpunkte: die Mauer des bi­schöflichen Gartens (heute Hauptpostamt) und das Loránt-Palais. Verfasser schliesst sich dem letzteren an. Für die Rekonstruktion des Schildes und seiner Figuren schlägt er folgenden neuen Plan vor: die obere Linie des Schildes ist in der Mitte nach innen gebogen, der untere Teil ist nicht halbrund, sondern wird mit einem umgekehrten Eselrücken abgeschlos­sen. Neben dem Buch sollte noch eine Hand sein, denn einige Quellen sprechen entschieden davon, und an den Wappen der einzelnen Universitäten im im Buch von Ulrich von Reichenthal erscheint überall eine Hand. Als Beweis führt Verfasser die Wappen mehrerer Universitäten aus dem Buch von Ulrich von Reichenthal an. Die Symbole auf dem Wappen beweisen es also mit Sicherheit, dass es das Wappen einer Schule, vielleicht sogar das der Uni­versität aus dem 15. Jhdt. darstellt.

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