Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 14-15 (1969-70) (Pécs, 1974)
Régészet - Kalicz, Nándor: A balatoni csoport emlékei a Dél-Dunántúlon
94 KALICZ NÁNDOR Funde der Balaton-Gruppe in Südtransdanubien N. KALICZ Auf Grund mehrerer kleinerer Ausgrabungen von G. Bandi, wurde uns auch in Südtransdanubien das Material der Balaton-Gruppe bekannt. In Siklós kamen die Siedlungsfunde der Balaton-Gruppe unter den Siedlungsüberresten der Bronzezeit vor. (Taf. I, 1—14). In Pécsbagota grub G. Bandi eine andere Art von Fundmaterial der Balaton-Gruppe und deren Siedlungserscheinungen aus. Er fand zwei kleine Grubenhäuser mit einer Grundfläche von 3,4x3 m, einen Feuerherd und bei dem einen Haus nahm er Pfostenlöcher wahr. Auch eine Grube von grösserem Ausmass wurde freigelegt. (Abb. 1—4). Jedes Objekt enthielt reiches Fundmaterial (Taf. II, 5—9 Taf. III-IX). Einige Streufunde aus Südtransdanubien können in den Kreis der einen oder anderen Art von Fundmaterial eingereiht werden. (Taf. II, 1—4, Taf. X, 4—14). Einige hingegen gehören in den Kreis solcher Typen, die in dieser Gegend durch Ausgrabungen noch nicht erklärt werden konnten (Taf. X, 1—3). Die Forschungsergebnisse der umgebenden Gebiete machten auch die Klärung der Probleme der Kupferzeit in Transdanubien dringend, die vor kurzem begonnen wurde. Die Momente dieser Klärung waren folgende : 1. Im nordöstlichen Teil von Transdanubien lebte in der mittleren Kupferzeit die Bevölkerung der mit der Bodrogkereszturer verwandten und gleichzeitigen Ludanice-Gruppe. (Abb. 5) 8 . 2. Auf einem grossen Teil von Transdanubien erstreckte sich die mit den Bodrogkeresztur- und Ludanice-Gruppen teilweise gleichzeitige Balaton-Gruppe, aus der schon 125 Fundorte bekant sind (Abb. 7)> 10 3. Die neuere ungarische Forschung stellte fest, dass der selbstständige Horizont der Boleráz-Gruppe nicht nur in der Slowakei, sondern auch auf einem grossen Teil von Transdanubien zu finden ist 9 . Heute sind wir schon in der Lage, innerhalb des Balaton-Gruppe genannten Komplexes, auf Grund der Typologie und horizontalen Chronologie, aus dem Unterschied des Fundmaterials mit Recht territoriale und chronologische Unterschiede vorauszusetzen. Das Material nahe zueinander liegender Fundorte ist verschieden und dieser Unterschied offenbart sich auf ähnlicher Weise auch in entfernteren Gebieten (Z. B. in der Umgebung von Keszthely, in Südtransdanubien, und im nordöstlichen Transdanubien). So sind chronologische und Fundhorizonte festzustellen 11 . Auf der Landkarte, die sämtliche Fundorte darstellt (Abb. 5), bekam der ganze Balaton-Komplex ein einheitliches Zeichen. Die Ausbreitung der Haupthorizonte demonstrieren wir aber auf getrennten Landkarten. Alterer Abschnitt: Phase I (Abb. 6). Jüngerer Abschnitt: Phase II-III (Abb. 7). Phase I der Balaton-Gruppe Bekannt ist ihr Grossfamilienhaus von grossem Ausmass und ihre Befestigung. Ihre Bestattungen werden von einigen vereinzelten Hockergäbern vertreten. Charaktetristisch ist die sorgfältig geglättete, gut ausgearbeitete dunkelfarbige oder bräunlichgelbe Keramik. Die Hauptformen der Keramik: fassförmige Gefässe mit waagrechten oder senkrechten Buckelgriffen, längliche doppelkonische Gefässe mit zwei Henkeln, bikonische Schüsseln, immer nur aussen und am oberen Teil mit Kannelüren oder manchmal mit Ausguss. Untersetzte Krüge mit breitem Mund und einem Henkel, mit Kannelüren, Rohrfuss-Schüsseln mit glockenförmigen Rohrfuss. Häufig sind Löffel, Schnabelhenkel. 12 ' 18 Zu diesem Typ gehört das Siedlungsmaterial von Siklós und einige Streufunde (Taf. I, 1—14, Taf. II, 1—4). Phase II der Balaton-Gruppe Diese Gruppe wird in Südtrandanubien nur von Streufunden vertreten. Charakteristische Formen der Keramik: Töpfe mit breitem Mund, mit S-Profil, umgekehrt kegelstumpf förmige Schüsseln, mit verdicktem und nach aussen gegliedertem Rand, doppelkonische Schüsseln (vom Typ I verschieden), Henkelkrüge mit dicken Henkeln, Rohrfuss-Schüsseln (manchmal mit glockenförmigem Rohrfuss), Löffel. In der Verzierung der Gefässe ist der Furchenstich der häufigste: spiralförmige, krummlinige oder meandroide Muster, bisweilen ähnlich gemusterte-gegitterte Bandverzierung, seltener eingedruckte Punkte. All diese sind mit weisser oder gelber Inkrustation ausgefüllt. Ebenfalls nicht selten ist das rauhe oder unebene Äussere der Gefässe. 19-24 Fragmente von Schmelztiegeln beweisen die lokale kupferschmelzende Tätigkeit der Phase II. 25