Janus Pannonius Múzeum Évkönyve (1964) (Pécs, 1965)

Régészet - Kiss, A.: Zur Frage der frühmittelalterlichen Weinbaues im Karpatenbecken

134 A. Auf diesen Riemenzungen — laut József Hampel — ist entweder eine tannenzapfen­xörmige Frucht oder eine Traube darge­stellt. 30 Gábor Csallány vertrat die Ansicht, dass es sich „ ... weder um die Darstellung einer Traube noch einer zapfenförmigen Frucht handelt, vielmehr um die Blüte, bzw. die Frucht einer Palme mit fächerförmigen Blättern, (der Lodovicea Sechellarum) oder der Hypaena Theaia (möglicherweise des Chamaerobs humilis)." 31 Der Botaniker Jó­zsef Újhelyi stellte folgendes fest: „Eine exakt botanische Bestimmung des Riemen­zunge-Ornaments ist infolge der Stilisiertheit nicht möglich, doch kann abschnittweise eine traubenförmige Frucht mit einem Blatt fest­gestellt werden. Unter den eurasischen Pflanzen hat nur die Weinrebe eine derartige Frucht, so dass die Abbildung auf den Rie­menzungen zweifelsohne als die Darstellung einer Traube erkannt werden muss. "32 Wenn wir beachten, dass die letzte Mei­nungsäusserung von einem Botaniker stammt, müssen wir diese Definition für glaubwürdig halten. Die Gusstechnik der bronzenen Riemen­zungen mit dem Traubenornament ist für die zweite Hälfte der Awarenzeit kennzeichend, deshalb können wir sie auf den Zeitraum von 700 bis 896 datieren. 33 Den stilkritischen Un­tersuchungen gemäss sind die durchbrochenen Abbildungen in der zweiten Epoche der Awa­renzeit häufiger, 34 weil aber alle traubenver­zierten Riemenzungen durchbrochen sind, ist eine Zeitsetzung näher der oberen Zeitgrenze entsprechender. Nun stellt sich aber die Frage, ob das Motiv der Riemenzungen des 9. Jahrhunderts tat­sächlich im 9. Jahrhundert entstanden ist und wie es sich mit der awarischen Landwirt­schaft in Zusammenhang bringen lässt. Es könnte die Möglichkeit erwogen werden, dass 30 Hampel, J., op. cit. I, 69. 31 Csallány, G., op. cit. 1941, 170. 32 An dieser Stelle sage ich Herrn József Újhelyi (UNM, Naturwiss. Abt.) Dank für die Definition. 33 Marosi A., — Fettich, N., Trouavilles avares de Dunapenitele, AH XVIII, (Budapest, 1936) 98. N. Fet­tich datiert die Funde mit dem Greif-^Ranken—Mo­tiv auf das 8. Jahrhundert; D. Csallány (op. cit. 8) schliesist diese Epoche — mit Berücksichtigung der historischen Gesichtspunkte — mit der ungarischen Landnahme. Die Richtigkeit seiner Ansicht wird auch durch die Haarreifen mát S—förmigem Ende, die sich in Gräbern am Rande der spätawarenzeitli­chen Gräberfelder fanden, bestätigt. Cf. Kralován­szky, A., Arch.Êrt. 84 (1957) 186. 34 Horváth, T., Die awarischen Gräberfelder von Üllő und Kiskörö$ АН XIX (Budapest 1935) 119. KISS , , Г" : . • "' *ч ÜsS АО* im 8—9. Jahrhundert das Traubenmotiv im Karpatenbecken selbst unter die Motive der gegossenen Riemenzungen aufgenommen wurde. Bei der Beantwortung der Frage könnte man von der Beobachtung ausgehen : dass es unter den traubenverzierten Riemen­zungen keine zwei Stücke gibt, die in ihren Massen, in der Art der Konstruktion mit der sie auf dem Riemen befestigt wurden, in der Umrandung des inneren Musters — überein­stimmen würden. Demnach wurden die Rie­menzungen nicht aus der gleichen Form ge­gossen; es ist sicher, dass sie nicht Arbeiten eines Meisters sind, was auch durch die weit von einander entfernt gelegenen Fundorte belegt scheint. Das vorhin Gesagte wird auch dadurch bekräftigt, dass die mittlere, auf al­len Riemenzungen mit einer gleichförmigen Wellenlinie verlaufende Ranke, die beiden, an der Verzweigung der Ranken anliegenden halbmondförmigen Elemente, die langge­АЪЪ. 3. Fundort unbekannt (1, 2.)

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