Bárth János szerk.: Cumania 24. (A Bács-Kiskun Megyei Önkormányzat Múzeumi Szervezetének Évkönyve, Kecskemét, 2009)
Wicker Erika: A XVII. századi adai kincslelet halántékdísz-fülbevalópárjai
72 Wicker Erika Erika Wicker SCHLÄFENSCHMUCK-OHRRINGE IM ADAER SCHATZFUND AUS DEM 17. JAHRHUNDERT - Auszug Vor 40 Jahren wurde der Silberschatzfund aus dem 17. Jh. bei Ada (Serbien) ausgegraben, welches scheibenförmige Schläfenschmuck-Ohrringe, geschmückte Anstecknadel, Ringe und sämtliche Knöpfe enthielt. Obwohl es in der Umgebung des Fundortes früher mehrere Siedlungen gab, weist die Art des Fundes darauf hin, daß es hier nicht um das versteckte Vermögen einer Familie, sondern um das Assortiment eines Händlers geht. Die Autorin untersucht die beiden scheibenförmigen Ohrringe, wobei sie analog auch die ähnlichen, in Serbien und in der Nord-Batschka ausgegrabenen Schmuckstücke betrachtet. Die Untersuchung der Form und Verzierung der Ohrringe aus Ada haben ergeben, daß sie zu denen Schmuckstücken gehören, die nördlich der Unteren Donau ausgegraben wurden, denn in ihrer Ausführung ähneln sie denen am meisten. Es gibt keine komplett gleichen Exemplare, doch die Unterschiede sind so gering, daß man behaupten kann: sie wurden zur gleichen Zeit in der gleichen Werkstatt angefertigt. Die Analogien der Verzierungen der Adaer Exemplare (quadratische Glaseinlage, Rand Verzierung) deuten nach Kosovo hin. Auch sonstige Form- und Zierelemente der ähnlichen Funde an der Unteren Donau und in der Batschka weisen darauf hin, daß ihre Vorbilder die Schläfenschmuck-Ohrringe aus Südserbien und Kosovo gewesen sein mussten. Die Exemplare der Unteren Donau sind aber einander dermaßen ähnlich und die Fundorte liegen so nah einander, daß man annehmen kann: nicht diese Gegenstände wurden aus Südserbien hergebracht, sondern die serbischen Goldschmiede waren das, die nach Norden wanderten und dort - der aktuellen Mode der Umgebung folgend - einen neuen Typen der Ohrringe zustande brachten. Wo das aber genau geschehen konnte, wird vielleicht die Untersuchung der übrigen Schmuckstücke des Adaer Fundes beantworten können.