Bárth János szerk.: Cumania 24. (A Bács-Kiskun Megyei Önkormányzat Múzeumi Szervezetének Évkönyve, Kecskemét, 2009)

Merinu Éva: Helvécia településtörténete 1891-1912

Helvécia településtörténete 1891-1912 303 Éva Merinu DIE SIEDLUNGSGESCHICHTE VON HELVÉCIA ( 1891 -1912) - Auszug ­Die Gemeinde Helvécia ist dank einer Katastrophe entstanden. Die Katastro­phe hiess filoxera vastratix (Reblausseuche). Gegen die Reblausseuche entfaltete sich der Weinanbau - nach französischen Vorbildern - schlagartig auf den immu­nen Sandgebieten (vor allem im Donau-Theiss-Zwischenstromland). Die Ansiedlung von Helvécia ist eng mit dem Namen der Schweizer Pädago­gen, Ede Weber verbunden. Er hat es für seine Aufgabe gehalten, die verarmten Weinarbeiter der von Reblaus vernichteten Weingebieten zu retten, sie von der Auswanderung zurückzuhalten, sowie den Weinanbau und Weinproduktion des Landes von neuem aufzubauen. Die in Kecskemét ankommenden Arbeiter stammten aus zwei Komitaten, aus Veszprém und Zala (Transdanubien). Einer ihrer grössten Motivationsgründe war, dass es im Vertrag hiess, sie würden nach 30 Jahren treuer und fleissiger Arbeit Eigentümer ihrer 8 Joch (4 Joch Weingarten, 4 Joch Ackerfeld) grossen Parzelle und ihres Wohnhauses werden. Bis zum 2. Juli 1892 wurden 56 Wohnhäuser aufgebaut und 128 Joch Land wurde mit Weinreben angepflanzt. 110 Familien wurden hier angesiedelt und da­mit war die Parzellierung auch schon grösstenteils abgeschlossen. Die Armut, die unmenschlichen Umstände konnte aber nicht jeder ertragen. Sie konnten auch die Arbeit nicht gleichermaßen errichten. Die 30 Jahre schienen also mit der Zeit im­mer unerträglicher zu sein. Vor 1905 verhessen manche Arbeiterfamilien die Sied­lung. Die hier gebliebenen 84 Familien einigten sich mit der Leitung der Weinwirt­schaft: sie bekamen nun je 3 Joch Land für ihre bisherige geleistete Arbeit, ohne Entgelt. So wurde ihr Verdienst 3 Joch Ackerland (kein Weingarten) nach 13 Jah­ren, statt 8 Joch nach 30 Jahren.

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