Bárth János szerk.: Cumania 23. (A Bács-Kiskun Megyei Önkormányzat Múzeumi Szervezetének Évkönyve, Kecskemét, 2007)

Knipl István–Tánczos-Szabó Ágota: Volksbund szervezetek a Duna-Tisza közén – a zászlóbontástól a megtorlásig

362 Knipl István - Tánczos-Szabó Ágota István Knipl - Ágota Tánczos-Szabó VOLKSBUND-ORGANISATIONEN IM DONAU-THEISS-ZWISCHENSTROMLAND - VOM FAHNENWEIHE BIS ZUR VERGELTUNG - Auszug ­Die Ortschaften Bácsalmás {Almasch), Bácsbokod, Bácsborsod, Császártöltés {Tschasartet), Csatalja, Csávoly, Csikéria, Felsőszentiván, Gara, Hajós, Harta, Katymár, Kunbaja, Nemesnádudvar (Nadwar), Rém, Vaskút sind solche Dörfer, wo mehrere Nationalitäten zusammenleben. Zu Mitte des 18.Jahrhunderts wurden hier Deutsche angesiedelt. In der Zeit, die diese Studie behandelt, machten die Nachfahren der einst eingesiedelten Deutschen einen bedeutenden Teil der Ein­wohner aus, so ist es zu verstehen, dass das am 26.November 1938 in Budapest entstandene Volksbund (mit ganzem Namen: Volksbund der Deutschen in Ungarn) auf das Leben der Dörfer und Dorfbewohner einen bedeutenden Einfluss hatte. Nach der Entstehung der Hauptorganisation sind auch lokale Gruppen zustande gekommen, so auch in den behandelten Dörfern, in den Jahren 1939-42. Nach der Gründung der örtlichen Organisationen wurde versucht, möglichst viele Bewohner als Mitglied zu integrieren und dabei sparten die Organisatoren weder mit Verspre­chungen noch mit Drohungen. Dank der organisatorischen Arbeiten wurden die örtlichen Gruppen des Bundes immer stärker und versuchten das Leben der Mitg­lieder mit allen möglichen Mitteln zu beeinflussen. Sie ermöglichten für Mitglieder gemeinsame Erholung und Entspannung, und oft auch Gelegenheiten für politische Diskussionen. Es wurde auch die politische „Bildung" der Mitglieder nicht verges­sen, mit diesem Ziel kamen öfters Agitatoren der Hauptorganisation in die Dörfer zu Besuch. Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und mit der Verschlechterung der Kriegssituation veränderte sich allmählich die Rolle des Volksbunds. Seine Aufgabe bestand nun darin, für die Waffen-SS den nötigen Menschennachschub zu sichern. Dies ermöglichten zwischenstaatliche Einigungen, nach denen der ungari­sche Staat auf einen bedeutenden Teil der wehrpflichtigen Ungarndeutschen ver­zichtete. Das Volksbund machte seine Aufgabe richtig: er nahm an der Einziehung von etwa 120 000 Ungarndeutschen in die Waffen-SS teil. Nachdem die sowjeti­schen Truppen einmarschiert waren, beendeten die örtlichen Vereine ihre Tätigkeit. Danach begann die Vergeltung für die Ungarndeutschen, die für sie viel Erniedri­gung und Qual bedeutete.

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