Bárth János szerk.: Cumania 21. (A Bács-Kiskun Megyei Önkormányzat Múzeumi Szervezetének Évkönyve, Kecskemét, 2005)
Balázs János–Bölkei Zoltán–V. Székely György: A Nyárlőrinc-Hangár utcai széria embertani feldolgozásának eredményei
78 Balázs János - Bölkei Zoltán - V. Székely György zweiten Falls (Skelett InvNr. 14258) - wie das schwere periostitis auf humerus, fibula, tibia und die Perforation auf dem palatum durum - weisen auf Syphilis hin. Auch die osteologischen Symptome einer anderen spezifischen, ansteckenden Krankheit, die der Tuberkulose lassen sich im Fall des Skeletts InvNr. 10486 feststellen. Die Existenz der Krankheit wird durch das Vorhandensein der für das mycobacterium tuberculosis complex charakteristische DNSPhasen bestätigt (Pathologisches Institut der Ludwig Maximilian Universität, München). Ein weiteres schweres Krankheitsbild ist der Fall einer erosiv arthropathia (wahrscheinlich Gicht). Der leichtere Fall der cribra orbitalia et cranii (poroticus), die zu poroticus hyperostosis gehört, kommt öfter vor. Die mittelschwere Form (cribroticus) und die schwere Form (trabecularis) erscheint seltener. Demnach müssen wir mit ICrankheiten folglich einer einseitigen oder mangelhaften Ernährung nicht rechnen, denn die Zahn- und osteologischen Symptome einer primär oder sekundär herausgebildeten, mangelhaften Ernährung, Unterernährung oder Hungernot lassen sich hier nicht feststellen. Da die Anzahl der Bildungsabweichungen niedrig und ihre Erscheinungsform minor ist, sind diese aus paleopathologischer Sicht nicht bedeutend. Die hier freigelegten pathologischen Fälle kommen in anderen Serien (Region zwischen der Donau und der Theiss, die südliche Tiefebene) ebenso vor, hier fallen aber einige Krankheiten (Syphilis, Osteomyelitis, Erosiv arthopathia) mit besonders schweren Krankheitsbildern auf. Mit der Serie gleichzeitig wurde auch ein zum Teil mumifizierter Embryo freigelegt. Dies gehört nicht eng zum anthropologischen Material, da er erst in der 2. Hälfte des 19. Jhs. begraben wurde. Wegen der Außerordentlichkeit des Fundes wird hier darüber berichtet.