Bárth János szerk.: Cumania 21. (A Bács-Kiskun Megyei Önkormányzat Múzeumi Szervezetének Évkönyve, Kecskemét, 2005)
Wicker Erika–Knipl István: Középkori falvak a császártöltési határban
126 Wicker Erika - Knipl István Erika Wicker - István Knipl MITTELALTERLICHE DÖRFER BEI CSÁSZÁRTÖLTÉS - Auszug Császártöltés hat keine mittelalterliche Geschichte, denn die Ortschaft wurde erst 1743 vom Kalocsaer Erzbischof gegründet. Unter den Nachkommen der überwiegend aus Oberschwaben stammenden Ansiedler sind die Legenden über Kaiser und Damm (császár, töltés) bis heute bekannt. Die Autoren untersuchten die Wurzeln der Legenden und stellten schließlich fest, daß das Wort császár den Namen eines ehemaligen Sees (heute: Hajós, Zsombékos) bewahrte und daß das Wort töltés zum Teil mit dem Hügel identisch ist, der sich auch heute noch unter dem Kétvölgy, Richtung Hajós erstreckt. Dies war Teil der „uralten" Strasse, die aus der Richtung der heutigen Jánoshalma nach Kalocsa führte. Um der heutigen Ortschaft herum wird die Erinnerung an einstige mittelalterliche Siedlungen durch geographische Namen bewahrt. In Középcsala (im Nordosten des Dorfes) ist die Kirchenruine des ehemaligen Csalaegyház (ArpadenzeitMittelalter) längst bekannt: die Vergleichsausgrabungen führten die Autoren dieser Studie selber durch. Auf der Strecke namens Csákányi zwischen den heutigen Hajóser Weinkellern und Császártöltés erstreckte sich einst die Siedlung Csákányfő, die in der Türkenzeit aber schon entvölkert war. Die Kirche und der Friedhof wurden 1995 freigelegt. Leider sind sie verfallen und heute nicht mehr zu sehen. Der sog. Morcsi-Feldweg an der Grenze von Császártöltés, Hajós und Homokmégy weist auf das Dorf namens Morcs/Murcs hin, welches die Autoren mit dem Fundort Hajós-Homokhegy identifizieren. Die Siedlung war zu Mitte des 17Jhs. noch bevölkert, ihre Zerstörung kann mit den Kämpfen beim Auszug der Türken in Zusammenhang gebracht werden. Im Norden des heutigen Császártöltés erstreckte sich mit Sicherheit die in der Türkenzeit entvölkerte Siedlung Polgárdi, an die uns der geographische Name Polgárdi (Flur im Süden Kecels) erinnert. Wir kennen auch den genauen Ort des Dorfes. Es ist aber bisher noch nicht gelungen, das einstige Dorf Zádor zu identifizieren (östlich von hier). Südlich von Császártöltés, auf dem Gebiet des heutigen Kéleshalom lagen zwei frühere Siedlungen. Kéles ist möglicherweise mit dem Dorf Keleb identisch, das wir aus bestimmten Quellen kennen. Der Name Illancs könnte aus dem kunnischen Familiennamen Illuncsuk stammen. Der genaue Ort dieser beiden Ansiedlungen ist heute noch unbekannt. Die Autoren widmen dem großen Heimatkundler von Császártöltés, dem Volksschullehrer Miklós Bánáti ihre Studie.