Bárth János – Wicker Erika szerk.: Cumania 16. (A Bács-Kiskun Megyei Önkormányzat Múzeumi Szervezetének Évkönyve, Kecskemét, 1999)
Tanulmányok - Merk Zsuzsanna: A délvidéki Fogadjisten benépesülése (1941–1944)
244 Zsuzsa Merk BESIEDLUNG VON FOGADJISTEN IN DER BATSCHKA (1941-1944) - Auszug Während des Zweiten Weltkrieges, im Frühling 1941 zogen die ungarischen Truppen in die Batschka (heute Jugoslawien) ein. Auf das frisch zurückeroberte Gebiet siedelte die ungarische Regierung eine große Zahl von Umsiedlern aus verschiedenen Gebieten an. In das kleine Dorf Fogadj isten (die Zahl seiner Bewohner betrug nie mehr als 1500) wurden Szekler aus der Bukowina (Rumänien), katholische Ungarn "csángó"- aus der Moldau (Rumänien), Ungarn aus Bosnien, Kroatien und sogar aus der Ukraine angesiedelt. (Die ukrainischen Ungarn fielen im Ersten Weltkrieg in Gefangenschaft und siedelten sich nach ihrer Befreiung auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion an. Hier gründeten sie dann Familien. 1941 gerieten sie durch die Propaganda der ungarischen Regierung in die Ortschaft Fogadj isten.) Dieses kleine Dorf ist ein Musterbeispiel für die großen neuzeitlichen Völkerwanderungen während des Zweiten Weltkrieges, zugleich aber auch ein abschreckendes, tragisches Beispiel für diese Art von Ansiedlungen. Die ungarische Regierung rief nämlich am 8.10.1944 durch den Rundfunk die angesiedelten Bewohner der Batschka zur Flucht auf, da sich der Front näherte und die russischen Truppen, später auch die serbischen Partisanen das Gebiet erreichen würden. Das Ziel derer Rache konnten ja in erster Linie die unschuldigen, einfachen Einsiedler sein. Die von vielen Orten eingewanderten Bewohner gelang es nicht rechtzeitig zu flüchten, sie gerieten ins Internierungslager und wurden im Februar 1945 aus Jugoslawien ausgewiesen. Sie und ihre Nachkommen fanden in Ungarn überwiegend in den Komitaten Tolna, Baranya und Bács-Kiskun ein endgültiges Zuhause. Mit ihrem Schicksal ist aber die Leidensgeschichte der hier in Osteuropa Lebenden noch nicht zu Ende.