Bárth János – Wicker Erika szerk.: Cumania 16. (A Bács-Kiskun Megyei Önkormányzat Múzeumi Szervezetének Évkönyve, Kecskemét, 1999)

Tanulmányok - Ács Judit: Ártéri gazdálkodás az ordasi szigeten a XIX–XX. században

210 Judit Ács AUENWIRTSCHAFT AUF DER INSEL VON ORDAS IM 19-20. JAHRHUNDERT - Auszug ­Die kleine reformatorische Ortschaft Ordas liegt etwa in der Höhe von Kalocsa, direkt an der Donau. Dem feudalen Gebrauchsrecht entsprechend wurde die beinahe 70 ha große, Nordost-Südwest gelegene Donau-Insel des Dorfes bereits seit dem 18. Jahrhundert vom Dorf und dessen Gutsherrn gemeinsam bewirtschaftet. Nach der staatlichen Befreiung der Leibeigenen im Jahre 1848, bzw. nach dem Ablösungsvertrag der Feudallasten im Jahre 1857 gingen diese Felder des Gutsherrn ins Eigentum der Dorfgemeinde über und wurden nachher durch den Gemeindevorstand weiter bewirtschaftet. Bis zu den LPG-Organisationen haben die Gemeinde- und Privatgärten die öffentlichen Gebäude und die Haushalte des Dorfes mit Brennholz versorgen können. Die aus dem Verkauf eingeflossenen Gelder haben die Einnahmen des Dorfes wesentlich erhöht. Das Obst in den Gärten der Insel (Birnen, Äpfel, Nüsse, Pflaumen) hat nicht nur den Bedarf der Einwohner reichlich gedeckt, es verblieb sogar ein Überschuß, der auf den Märkten obstarmer Gegenden verkauft werden konnte. Das abgesenste Heu der Gemeindewiesen auf der Insel, diente in trockenen Jahren als Zusatznahrung für den Viehbestand des Dorfes. In den Jahren der Kollektivwirtschaft wurde die Insel von Ordas als ein wertloses Gebiet betrachtet und völlig vernachlässigt. Die Leitung der örtlichen LPG urteilte, daß die Insel nicht in die Produktion s struktur der Großlandwirtschaft paßt und wegen der schwierigen Bewirtschaftung (zufolge ihrer Lage) auch nicht angepaßt werden kann. Infolge des Waldfrevels, der Kahlschläge und der Verwilderung ging die traditionelle Auenwirtschaft der Insel unwiederrufbar zugrunde.

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