Bárth János – Sztrinkó István szerk.: Cumania 13. (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Évkönyve, Kecskemét, 1992)

Régészet - Biczó Piroska: Román kori táltöredékek Bátmonostorról

REGESZET 111 Die ausführliche Besprechung des Themas biblischen Ursprungs kann man im Werk von Hugo de Sancto Victore (1096—1141) „De fructibus carnis et spiritus" finden. Die Verbindung zwischen den Darstellungen der Schalen und den Sünden- und Tugendbäumen wird aufgrund von inhaltlichen und Formzeichen sehr gut durch die Tugend- und Sünden­bäume im Speculum virginum, das gegen 1150 für das Nonnenkloster in Maria Lach verfertigt wurde, illustriert. Auf den beiden Bäumen wachsen aus Superbia und Humilitas jene Tugende und Sünden heraus, die von Hugo de Sancto Victore aufgezählt wurden. Ihnen entwachsen dann auf je einem Baumblatt auch ihre Begleiter. Die auf den Schalen dargestell­ten Sünden und Tugende entsprechen nur teils jenen, die von Hugo de Sancto Victore aufgezählt wurden, aber die Gestalt von Superbia oder Humilitas in der Mitte der Schalen und ihre Bezeichnung als Wurzel aller schlechten oder guten Sachen auf den mit Inschriften versehenen Stücken machen die Verbindung zwischen den Darstellungen der. Bäume und Schalen ganz eindeutig. Angesichts der Formähnlichkeiten hebt die Autorin die Ähnlichkeit zwischen den Schirmblumen der Schalen und den mit Inschriften versehenen Tugend- und Sündergruppen der zitierten Bäume heraus. Die Schirmblumen seien die zu ornamentalen Elementen ausgeformten Nachahmungen der letzteren. Die auf den Schalen, unter den Sünden- und Tugenddarstellungen beobachteten, zwar nicht konsequent angewandten Verschiedenheiten sowie auch die unterschiedlichen Zeichen in der Darstellung von Super­bia und Humilitas von Speculum virginum (Band oder Schleier auf dem Kopf, als attribú­tum eine Scheibe, ein Gefäss oder ein Buch in der Hand) weisen auf die Sünden- und Tugendbäume hin. Die zitierte Zeichnung von Speculum virginum hilft auch bei der Deu­tung der Attribute. Superbia hält das Glas von Babilon, Humilitas das Buch des Lebens in der Hand. Die von Superbia und Humilitas in der Hand gehaltenen Scheiben wurden von J. Weitzmann-Fiedler schon früher, aufgrund einer Caritas-Darstellung aus dem 14. Jahr­hundert für Spiegel bestimmt. Auch eine Zeichnung über Misericordia im Hortus delicarium aus dem 12. Jahrhundert weist auf diese Interpretierung hin. Nach der Autorin sind diese Scheiben Spiegel in dem Sinne, dass sie die charakteristischen Eigenschaften der sie in der Hand haltenden Tugende und Sünde zeigen. Aufgrund des Werkes von Hugo de Sancto Victore aus der ^ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts sowie der Formähnlichkeiten mit der Zeichnung im Speculum'virginum um 1150 konnten die ersten Exemplare der Schalen mit den Gestalten von Superbia und Humilitas in der Mitte des 12. Jahrhunderts erscheinen. Diese Erscheinung wurde bisher auf den Anfang des 12. Jahrhunderts datiert. Die ersten Stücke von guter Qualität wurden zum Gebrauch in Klostern undzwar vermutlich paarweise (Motiv des Sünden bzw. Tugendbau­mes) hergestellt.

Next

/
Oldalképek
Tartalom